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dc.contributor.authorPleiß, Maike
dc.date.accessioned2023-03-16T20:17:49Z
dc.date.available2018-08-27T07:46:14Z
dc.date.available2023-03-16T20:17:49Z
dc.date.issued2017
dc.identifier.urihttp://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-136978
dc.identifier.urihttps://jlupub.ub.uni-giessen.de//handle/jlupub/15209
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.22029/jlupub-14591
dc.description.abstractDer Symptomkomplex der overactive bladder (OAB) setzt sich aus häufigem Harndrang, mit oder ohne Dranginkontinenz, meistens verbunden mit Nykturie und erhöhter Miktionsfrequenz zusammen. Die Prävalenz der OAB wird in groß angelegten Studien unter Berücksichtigung der aktuellen International Continence Society Definition mit 11,8% angegeben. Weltweit sind demnach Millionen von Menschen betroffen und durch die Symptome in ihrer Lebensqualität merklich eingeschränkt. Die medikamentöse Firstline-Therapie der OAB stellen Antimuskarinika (AM) dar. Eine adäquate Therapie erhält jedoch nur jeder vierte Betroffene. Zudem ist das Ansprechen auf die Therapie mit AM bisher ungewiss. Um möglicherweise eine Vorhersage über die Wirkung von oral verabreichten AM bei OAB-Patienten mit bestehender Detrusorhyperaktivität treffen zu können, wurde der Trospiumchlorid-Test (TCT) entwickelt und angewendet. Insgesamt 90 Patienten erhielten nach der Durchführung einer nativen Cystomannometrie (CMM) (ohne den Einfluss von AM) einmalig 2mg Trospiumchlorid (TC) intravenös (=TCT) mit anschließender erneuter CMM. Danach wurden die Patienten mit einer oralen antimuskarinergen Medikation über die Dauer von sechs Wochen behandelt und in zwei Gruppen aufgeteilt: Patienten der Gruppe 1 (G1) erhielten Trospiumchlorid 3x15mg/d oder Fesoterodin 1x4mg/d bzw. Darifenacin 1x15mg/d. Patienten, die in der Anamnese bereits einen frustranen Therapieversuch mit einem AM aufwiesen, wurden primär der Gruppe 2 (G2) zugeordnet und erhielten mit Trospiumchlorid 30mg dreimal täglich erhöhte Dosen TC. Nach der sechswöchigen oralen Therapie erfolgte erneut eine CMM. Das intravenös verabreichte TC zeigte sich in beiden Gruppen deutlich wirkungsvoller als die oral verabreichten Präparate: Es kam zu einer signifikanten Reduktion des Detrusordruckes beim Auftreten der ersten Detrusorhyperaktivität (DHA) sowie zu einer signifikanten Reduktion des maximalen Detrusordruckes während der gesamten Messung. Weiterhin zeigte sich in beiden Gruppen unter dem intravenösen TC eine signifikante Reduktion des Miktionsvolumens und der maximalen Flussgeschwindigkeit während der Miktion. Verglichen mit der oralen CMM traten zudem in der G1 unter dem intravenösen TC signifikant weniger Messungen mit einer DHA auf. Beim Fortbestehen einer DHA trat diese zudem erstmalig bei signifikant erhöhtem Blasenfüllungsvolumen (BFV) auf. Zudem konnte eine signifikante Erhöhung des maximal gemessenen BFV verzeichnet werden. Ebenfalls kam es in der G1 zu einer signifikanten Reduktion von Messungen mit Inkontinenzen unter dem intravenösen TC. Sollte die Inkontinenz fortbestehen, zeigte sich in der G1 das BFV zum Zeitpunkt der ersten Inkontinenz signifikant erhöht und die Urinverlustmenge unter dem intravenösen TC zur oralen Messung signifikant erniedrigt. Während der Miktionsphase kam es unter dem intravenösen TC in der G1 im Vergleich zur oralen Messung zu einem signifikanten Anstieg des Restharns und der Anzahl an Harnverhalten, wohingegen in der G2 keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Messungen bestanden. Bei den Patienten der G2, welche bereits in der Vergangenheit einmal ein Antimuskarinika-Nonresponder waren, lässt sich somit eine deutlich geringere Wirkung des TCT im Vergleich zur oralen Messung verzeichnen. Festzuhalten ist zudem, dass die Patienten, die unter dem intravenösen TC ihre DHA behielten, diese auch zu 93,3% G1 bzw. 94,4% G2 unter der oralen Medikation aufwiesen. Ähnlich verhält es sich mit der Dranginkontinenz: Wer unter dem intravenösen TC die Dranginkontinenz behielt, behielt diese ebenfalls zu 72% G1 und 77,8% G2 unter der oralen Therapie mit Antimuskarinika. Wer zudem unter dem intravenösen TC miktionieren konnte und keinen Harnverhalt entwickelte, konnte auch zu 95% G1 und 94,1% G2 unter der oralen Therapie miktionieren. Bei Einhalten der Kontraindikationen für einen TCT, wie z.B. Glaukom, tachykarde Herzrhythmusstörungen und schwere chronisch entzündliche Darmerkrankungen, zeigte sich der TCT gut verträglich. Zwar kam es nach 10 bzw. 15 Minuten nach Verabreichung des TC intravenös zu signifikanten Anstiegen der Herzfrequenz von 72S/M im Median auf 104S/M bzw. 108S/M und einem Abfall des systolischen Blutdruckes von 135mmHg auf 125mmHg. Hämodynamisch relevante Komplikationen traten darunter jedoch nicht auf. Durch das frühzeitige Erkennen von Antimuskarinika-Nonrespondern lassen sich durch den Trospiumchlorid-Test eine unnötige Arzneimittelapplikation und ggf. deren Nebenwirkungen vermeiden. So können Antimuskarinika-Nonrespondern frühzeitig eine Dosiserhöhung oder ein alternatives Therapieverfahren zugeführt werden, was schlussendlich auch zur deutlichen Reduktion der Kosten in der Behandlung der OAB führen würde.de_DE
dc.language.isode_DEde_DE
dc.rightsIn Copyright*
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/page/InC/1.0/*
dc.subject.ddcddc:610de_DE
dc.titleDer Trospiumchlorid-Test als Prognostikum für die Wirksamkeit einer oralen antimuskarinergen Therapie bei Patienten mit überaktiver Harnblasede_DE
dc.typedoctoralThesisde_DE
dcterms.dateAccepted2018-05-14
local.affiliationFB 11 - Medizinde_DE
thesis.levelthesis.doctoralde_DE
local.opus.id13697
local.opus.instituteKlinik und Poliklinik für Urologie, Kinderurologie und Andrologiede_DE
local.opus.fachgebietMedizinde_DE


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