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dc.contributor.advisorSchwarzer, Gudrun
dc.contributor.advisorJovanovic, Bianca
dc.contributor.authorGehb, Gloria
dc.date.accessioned2023-03-29T10:50:30Z
dc.date.available2023-03-29T10:50:30Z
dc.date.issued2022-11
dc.identifier.urihttps://jlupub.ub.uni-giessen.de//handle/jlupub/15585
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.22029/jlupub-14967
dc.description.abstractDie visuelle Wahrnehmung ist von großer Bedeutung, um mit der Umwelt adäquat interagieren zu können. Wahrnehmungsfähigkeiten, wie das Antizipieren der Bewegungsbahnen von Objekten oder das schnelle Wahrnehmen von Veränderungen im emotionalen Gesichtsausdruck anderer Personen entwickeln sich erst im Laufe der Zeit. Es ist bereits bekannt, dass die Wahrnehmungsentwicklung eng mit der motorischen Entwicklung im Säuglingsalter verwoben ist. Bisher ist jedoch nicht ausreichend untersucht wurden, was die zugrundeliegenden Prozesse sind, die diesen Zusammenhang erklären. Ziel der vorliegenden Arbeit war es deshalb herauszufinden, welche Faktoren der fein- und grobmotorischen Fähigkeiten zu einer Verbesserung dieser Wahrnehmungsfähigkeiten im Säuglingsalter führen. In Studie 1 sollte geklärt werden, welche manuelle Explorationshandlung (Abtasten, Handwechsel, Rotieren) mit dem prädiktiven Greifverhalten neunmonatiger Säuglinge zusammenhängt. Es zeigte sich, dass Säuglinge, die häufig Objekte abtasteten, häufiger prädiktiv nach einem zeitweise verdeckten Objekt griffen als Säuglinge, die selten Objekte abtasteten. Weder das Handwechseln noch das Rotieren von Objekten hatte einen Einfluss auf das prädiktive Greifverhalten der Säuglinge. Demnach scheinen sich vor allem die visuell-haptischen Erfahrungen, die während des Abtastens von Objekten gemacht werden, positiv auf das prädiktive Greifen auszuwirken. Um überhaupt prädiktiv greifen zu können, muss man auch prädiktiv blicken können. Zusammenhänge zwischen dem prädiktiven Blickverhalten und der selbstinduzierten Fortbewegung zeigten sich bereits. Mit der Klärung, was die wichtigen Erfahrungen der selbstinduzierten Fortbewegung sind, die das prädiktive Blickverhalten positiv beeinflussen, befasste sich Studie 2. In dieser Trainingsstudie hatte eine Gruppe sechsmonatiger Säuglinge die Möglichkeit, sich durch ihre eigene Beinbewegung (Aktivtraining) durch eine kreisrunde Bahn, welche mit attraktiven Objekten ausgestattet war, fortzubewegen. Die zweite Gruppe wurde durch dieselbe Bahn geschoben (Passivtraining). Eine dritte Gruppe erhielt keinerlei Training. Säuglinge der passiven Trainingsgruppe zeigten nach den Trainingseinheiten eine höhere visuelle Prädiktionsleistung als Säuglinge der Aktivgruppe sowie untrainierte Säuglinge. Somit scheinen vor allem die visuellen Eindrücke, die während der Fortbewegung gesammelt wurden, zu einer besseren visuellen Prädiktionsleistung zu führen. Hierzu musste die Fortbewegung jedoch nicht selbstinduziert sein. Da sich Fortbewegungserfahrungen nicht nur auf die Objektwahrnehmung, sondern auch auf die soziale Entwicklung im Säuglingsalter auswirkt, untersuchte Studie 3, wie sich Krabbelerfahrungen auf die Sensitivität für Veränderungen im emotionalen Gesichtsausdruck anderer Personen auswirken. Neunmonatige Säuglinge, die mehrere Wochen Krabbelerfahrungen hatten, zeigten schon bei einer geringeren Ausprägung an Ängstlichkeit im Gesicht längere Blickzeiten auf dieses verglichen mit Säuglingen ohne Krabbelerfahrungen. Diese Studien zeigen, dass sich visuelle Erfahrungen, die durch motorische Fähigkeiten erlangt werden, sowohl auf die visuelle Objekt- als auch Emotionswahrnehmung auswirken (Studie 2 und 3). Wenn neben der visuellen Wahrnehmung noch eine Handlungskomponente inbegriffen ist, scheint die Kombination aus visuellen und haptischen Erfahrungen bedeutsam zu sein (Studie 1).de_DE
dc.language.isodede_DE
dc.relation.hasparthttps://doi.org/10.1167/19.14.13de_DE
dc.relation.hasparthttps://doi.org/10.1177/00315125221137949de_DE
dc.relation.hasparthttps://doi.org/10.3390/brainsci12040479de_DE
dc.rightsIn Copyright*
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/page/InC/1.0/*
dc.subject.ddcddc:150de_DE
dc.titleDie Rolle der motorischen Fähigkeiten für die Wahrnehmungsentwicklung im Säuglingsalterde_DE
dc.typedoctoralThesisde_DE
dcterms.dateAccepted2023-03-16
local.affiliationFB 06 - Psychologie und Sportwissenschaftde_DE
thesis.levelthesis.doctoralde_DE


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