Ein Beitrag zu morphologischen Methoden der Identitätssicherung bei unbekannten Verstorbenen

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2018

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Die Identifizierung unbekannter Verstorbener ist eine überaus wichtige Aufgabe der Rechtsmedizin. Sie ist von großer Bedeutung für die Rechtssicherheit, stellt die Erfüllung einer ethisch-moralischen Verpflichtung gegenüber dem Verstorbenen dar und ermöglicht Hinterbliebenen zu trauern. Ihre erfolgreiche Bewältigung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Ermittlungsbehörden, Rechtsmedizin und ggf. anderen medizinischen Fachrichtungen, um, abhängig von den Umständen des Einzelfalls, den jeweils sichersten und effizientesten Identifizierungsweg zu finden.Die vorliegenden Arbeiten beschäftigen sich mit der Identifizierung unbekannter Verstorbener, deren rechtliche Bedeutung einleitend anhand der in der Bundesrepublik Deutschland gültigen gesetzlichen Vorschriften illustriert wird.Eigene digital-spektrometrische Untersuchungen ergaben, dass sich die Haarfarbe eines Menschen als identitätshinweisendes Merkmal aus einer Vielzahl unterschiedlicher Farben der Einzelhaare zusammensetzt, deren intraindividuelle Farbvariabilität teils größer ist als der interindividuelle Farbunterschied.Für forensisch-odontologische Vergleichsuntersuchungen zur Identitätssicherung wurde erstmals ein hochauflösender eLu-Computertomograph genutzt und hierbei seine Überlegenheit gegenüber klinischen Computertomographen demonstriert.Unter Anwendung neuer Techniken konnte im Weiteren ein etabliertes Verfahren des Schädel-Bild-Vergleichs zur Identitätssicherung weiterentwickelt, vereinfacht und sein Wert für die Praxis verdeutlicht werden.Der aktuelle Trend zu Körpermodifikationen wurde in einer Arbeit aufgegriffen, die Arten und Terminologie sogenannter Body Modifications und ihre Bedeutung für die Identifizierung aufzeigt.Darüber hinaus wurde vor dem Hintergrund des steigenden Anteils tätowierter Verstorbener bei rechtsmedizinischen Obduktionen die Relevanz von Tätowierungen zur Identitätssicherung verdeutlicht.Die praktische Umsetzung der raschen, sicheren und unkomplizierten Identifizierung anhand von Tätowierungen unter Anwendung eines Superimpositionsverfahrens wurde anhand eines konkreten Falls illustriert.Zu dem gebräuchlichen, jedoch uneinheitlichen Begriff der sogenannten Wohnungsleiche wurden erstmals Definitionskriterien erarbeitet. Eine Aufarbeitung von rechtsmedizinischen Sektionsfällen konnte mögliche Fehlerquellen bei der Identifizierung von Wohnungsleichen aufdecken.Fälle unbekannter Verstorbener, bei denen eine Identitätssicherung mittels molekulargenetischer Untersuchungen erfolgte, wurden ausgewertet. Todesumstände, Vorgehen bei der Untersuchung und vor allem Fehlerquellen, die bei alleiniger und unkritischer Anwendung molekulargenetischer Methoden zur Identitätssicherung bestehen, wurden aufgezeigt.


The identification of unknown deceased persons is an extremely important task of forensic medicine. It is of great importance for legal certainty, represents the fulfilment of an ethical and moral obligation towards the deceased and enables bereaved persons to mourn. Their successful handling requires close cooperation between investigating authorities, forensic medicine and other medical specialties, if necessary, in order to find the safest and most efficient way of identification, depending on the circumstances of the individual case.The present work deals with the identification of unknown deceased persons. Their legal significance is illustrated by means of the legal regulations valid in the Federal Republic of Germany.Digital spectrometric investigations have shown that the hair colour of a human being as an identity-indicating characteristic is composed of a multitude of different colours of the single hairs. The intraindividual colour variability is sometimes greater than the interindividual colour difference.A high-resolution eLu computer tomograph was used for the first time for forensic-odontological comparative investigations to ensure identity, demonstrating its superiority over clinical computer tomographs.Using new techniques, it was also possible to further develop and simplify an established method of skull image comparison for identity assurance and to clarify its value in practice.The current trend towards body modifications has been taken up in a paper which shows the types and terminology of so-called body modifications and their significance for identification.In addition, considering the increasing proportion of tattooed deceased in forensic autopsies, the relevance of tattoos for identity assurance was clarified.The practical implementation of rapid, reliable and uncomplicated identification by means of tattoos using a superimposition procedure was illustrated by means of a concrete case.For the first time, definition criteria were developed for the common, but inconsistent concept of the so-called domestic-setting corpse. A review of forensic autopsy cases revealed possible sources of error in the identification of such corpses.Cases of unknown deceased persons who had their identity verified by molecular genetic investigations were evaluated. Death circumstances, investigation procedures and, above all, sources of error that exist when molecular genetic methods are used alone or uncritically to ensure identity, were shown.

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