Narration und Hexenwerk : die narrative Konstruktion okkulten Wissens in esoterischen Romanen und Populär-Esographien der Wicca-Religion seit 1949

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2012

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Um die narrative Konstruktion von okkultem Wissen in Romanen und Sachbüchern der modernen Hexenreligion Wicca des 20. Jahrhunderts zu beschreiben, verknüpft die Arbeit sinnsoziologische und religionswissenschaftliche Theorien mit literaturwissenschaftlichen Kategorien u.a. aus der Narratologie, Fiktionstheorie und Funktionsgeschichte. Der Begriff okkulten Wissens umfasst Prozesse der Sinnherstellung, okkulte Sinnstrukturen, alternative Formen von Wissen und Erkenntnis sowie Elemente und Strukturprinzipien okkulter biographischer Narrationen. Narrative Darstellungsverfahren fiktionaler Texte werden genauso in den Blick genommen wie Formen des nicht-fiktionalen Erzählens. Ein Vergleich von Texten historisch relevanter Autoren arbeitet gattungsspezifische kulturökologische Funktionspotentiale von Romanen und Sachbüchern im historischen Kontext der Wicca-Religion heraus. Das beinhaltet u.a. die Konstruktion von Evidenz in Romanen und nicht-fiktionalen Erlebnisberichten als Rechtfertigungsstrategie gegen Irrationalitätsvorwürfe. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Konstruktion von Geschichte im Kontext des anti-satanistischen Hexenstereotyps. Als ein von prototypischer Narrativität abweichender Sonderfall wird darüber hinaus das instruktive Erzählen okkulter Skripte beschrieben, das Lesern real mögliche okkulte Praxis ermöglichen soll. Zu den Primärtexten gehören Werke von Gerald Gardner, Stewart Farrar, Starhawk und Tamarin Laurel. Die Arbeit bestimmt die Gattungen esoterischer Roman und Populär-Esographie und vergleicht sie mit Gattungsbegriffen aus dem Bereich des Okkulten und Magischen. Mit einer Betonung der besonderen Funktionen von Roman und Sachbuch bei einer okkulten Ökologie von Selbst und Kultur versteht sich die Arbeit als ein Beitrag zur Wicca-Forschung, zur Sachbuchforschung, zur Esoterik- und Okkultismusforschung und zur Diskussion moderner und postmoderner Religion und Spiritualität.


In order to describe the construction of occult knowledge in novels and non-fiction works written by leading authors of the modern witch religion Wicca in the 20. century, this dissertation combines theories from social and religious studies with concepts from literary studies. Occult knowledge serves as an umbrella term for different elements and processes of creating sense, meaning and ultimately reality. Different occult thought structures are included as well as alternative forms and claims of knowledge and perception. Structural effects of occult thought on biographies are also considered. An analysis and juxtaposition of narrative devices shows the unique capabilities and limits of fictional and non-fictional story-telling in comparison. A model of cultural ecology reveals the potentials of the texts in the historical context of a rising witch religion. This includes the construction of evidence for occult claims of knowledge and the making of a historical tradition linked to pre-modern witch trials. Furthermore, instructive narration in scripts for occult practice is described as a deviation from prototypical narration. The in-depth analysis includes texts by Gerald Gardner, Stewart Farrar, Starhawk and Tamarin Laurel. Definitions of the genres Esoteric Novel and the non-fictional Popular Esography are given and compared to other genres dealing with magic and the occult.

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