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Paradigmenwechsel und inklusive Settings am Beispiel der Darstellung und des Verständnisses von Menschen mit Behinderung in Gesellschaft, Film und Fernsehen : mediale Längsschnittanalysen von The Original Series (1966) bis Deep Space Nine (1999)

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2015

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Zusammenfassung

Die vorliegende Dissertation ist eine Analyse im Sinne der Disability Studies über die zeitliche Entwicklung der Darstellung und des Verständnisses von Menschen mit Behinderung in den Medien. Grundlage dieser medialen Längsschnittanalyse ist eine Auswahl an vergleichbaren und über einen Zeitraum von 33 Jahren aufeinanderfolgenden US-amerikanischen Fernsehserien.Ausgehend von einem sozialwissenschaftlichen Diskurs der Medienrezeption, der unter anderem Bordieus Interpretationsschemata gleichermaßen wie die kritische Perspektive Adornos und Horkheimers auf die Kulturindustrie berücksichtigt, versteht sich die mediale Längsschnittanalyse insgesamt als ein Instrument der gesellschaftskritischen Filmsoziologie. Damit stellt sie eine Ergänzung für die Analyse des Dialogs zwischen Medien und Gesellschaft dar, wie er beispielsweise von Winter, Hall und Kellner in den Cultural Studies dargelegt wird. Die Bedeutung der Darstellung und des Verständnisses von Menschen mit Behinderung in den Medien leitet sich dabei insbesondere in Anlehnung an den Nutzen- und Belohnungsansatz nach Katz ab, der davon ausgeht, dass die Konsumentinnen und Konsumenten die dargestellten Handlungen von den Medien in ihren Alltag übertragen können.Die einzelnen Bestandteile der medialen Längsschnittanalyse setzen sich, entsprechend der in den Medienwissenschaften etablierten Variablen, aus den dargestellten Szenen sowie den darin verwendeten Kameraeinstellungen und -perspektiven zusammen. Eine rehabilitationswissenschaftliche Perspektive ergänzt die Analyse um die normativen Grundlagen für eine eindeutige Identifikation einer bestimmten Behinderungsart sowie um das multivariate und kontextuelle Verständnis einer Behinderung im Sinne der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit. Die Transkription der dargestellten Dialoge und deren inhaltliche Auswertung vervollständigen die Interpretation dieser Variablen.Damit kann für jede Episode der ausgewählten Fernsehserien die Frage beantwortet werden, ob es sich in der Art der Darstellung um ein exklusives oder ein inklusives Verständnis von Behinderung handelt und wie sich dieses weiterentwickelt hat.Die mediale Längsschnittanalyse stellt insgesamt heraus, dass in den analysierten Fernsehserien Menschen mit Behinderung in den 60er Jahren zunächst als bedrohlich und zugleich exklusiv fremdbestimmt dargestellt werden, woraufhin die Darstellung einer gemeinsamen Herausforderung in den 70er Jahren und deren idealtypisch-inklusive Auflösung in den 80er Jahren folgt. Erst in den 90er Jahren kann von einer weitestgehend realistischen Darstellung gesprochen werden, in der sich die inklusiven Settings sowohl in der medientechnischen Umsetzung zeigen, als auch in den dargestellten Szenen und Dialogen angestrebt werden.Entscheidendes Kriterium für ein inklusives Setting ist dabei insbesondere das Recht auf Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung. Eine Kommunikation auf Augenhöhe sowie die Berücksichtigung der externen Kontextfaktoren einer Behinderung haben sich dabei als maßgeblich für eine adäquate Darstellung von Menschen mit Behinderung herausgestellt.

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