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Studien zu Krieg und Machtbildung im Frühhellenismus

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2005

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In den Kriegen der Diadochenzeit zerfällt das Reich Alexanders d.Gr. Zugleich sind diese Kriege häufig die einzige Informationsquelle über die Zeit zwischen 323 und 280/279 v.Chr. Um diese Kriege in Hinblick auf ihre Bedeutung für die Entwicklung des politischen Hellenismus befragen zu können, wird im 1. Teil der Arbeit eine Einführung in die Themen Krieg, Strategie, Reichsstaatlichkeit und Imperialismus geboten. Im 2. Teil wird anhand von Xenophons Schriften Hellenika und Kyrupädie ein heuristisches Modell entwickelt, um auf Grund einer zeitnahen Quelle Abfrage- und Bewertungskriterien für politische und militärische Entwicklungen am Ende des 3. Jhd. V.Chr. zu entwickeln. Xenophon hat in der Hellenika ein düsteres Bild der politischen Verhältnisse in Hellas zwischen 411 und 362 v.Chr. entworfen (besonders wie Sparta 2mal die Hegemonie verliert). Diesen gravamina imperii' setzt Xenophon in der Kyrupädie die anhand seiner Erfahrungen im Achämenidenreich die remedia imperii' in der Person Kyros d.Gr. entgegen, u.a. Reichsbildung, Kohäsion durch vortreffliche Behandlung von Verbündeten, militärischen Reformen und konsequente Anwendung der Niederwerfungsstrategie zur Schaffung einer Herrschaft ohne Alternative. Ebenso wie Xenophon in der Hellenika ein polyzentrisches System beschreibt, an dem alle Hegemonialmächte scheitern, so beschreibt er in der Kyrupädie die Überwindung eines polyzentrischen Systems. Dieselben Elemente finden wir auch in der Politik der Argeaden, Philipp II. von Makedonien und Alexander d.Gr. Deren Politik wird im 3. Teil der Arbeit anhand der aus Xenophons Schriften gewonnenen Kriterien gedeutet. Die Ähnlichkeiten müssen nicht auf einer Rezeption der Ideen Xenophons beruhen, sondern auf der gemeinsamen Beschäftigung mit dem Achämenidenreich. Das Wissen, wie man ein Reich schafft und erhält, ist also sowohl auf theoretischer als auch praktischer Ebene im griechischen-makedonischen Bereich vorhanden gewesen. Im 4. Teil werden die wichtigeren Kriege in der Diadochenzeit untersucht, um zu erfahren, warum und wie das Alexanderreich in der Diadochenzeit zerfallen ist und nicht wieder errichtet werden konnte. Mangels eines Reichsbewußtseins zerstört das Konkurrenz- und Statusdenken der Nachfolger Alexanders das Reich, das ansonsten als Fortsetzung des Achämenidenreiches durchaus hätte weiterbestehen können. Gerade die erfolgreiche Schaffung einer Herrschaft ohne Alternative durch die Achämeniden und Alexander d.Gr. enthob die makedonischen Machthaber der Notwendigkeit, gegen eine äußere Bedrohung Einigkeit zeigen zu müssen. Die Diadochenzeit führt zur Herausbildung eines polyzentrischen Systems, das sich nicht auf einem destruktiven griechischen Volkscharakter gründete, sondern in der gemeinsamen Teilhabe am Alexanderreich. Typisch ist, daß die Frontstellungen fast ausschließlich innerhalb dieses polyzentrischen Systems verlaufen. Dieses erleichterte den Aufstieg Roms.

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