Die Europawahlen 1994 und 1999 in Deutschland : eine Studie über die meinungsbildende Kraft der Printmedien und deren Einfluss auf das Wählerverhalten

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2005

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Die Arbeit widmet sich der traditionell geringen Wahlbeteiligung bei Europawahlen in Deutschland und dabei speziell den Europawahlen 1994 und 1999. Ein besonderes Augenmerk wird auf einen Teilaspekt der Beeinflussung der Wähler im Vorfeld der Wahlen gerichtet: den Einfluss der Printmedien auf die Wählerentscheidung.

Zunächst werden die spezifischen statistischen Grundlagen der Wahlergebnisse anhand der Europawahlanalysen des Statistischen Bundesamtes, der Forschungsgruppe Wahlen e.V., von Infratest dimap und der Konrad-Adenauer-Stiftung dargestellt. Die hierauf basierende vergleichende Analyse und Bewertung bildet die empirische und wissenschaftliche Basis der Arbeit und zeichnet ein differenziertes Bild anhand zahlreicher statistischer und inhaltlicher Kriterien. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Europawahlen 1994 und 1999 bezüglich des Wählerverhaltens und der Analysen der Wahlforschungsinstitute werden in einem abschließenden Kapitel des zweiten Teils zusammenfassend dargestellt. Mit dieser Analyse kann gezeigt werden, welche Wahlentscheidung die Wähler treffen. Welchen Einflüssen die Bevölkerung vor der Wahl ausgesetzt ist - die wiederum meinungsbildend auf deren Wahlentscheidung wirken und die Gründe für das Wahlverhalten der Nichtwähler können mit einer solchen Analyse nicht hinreichend erklärt werden. Um mögliche Ursachen für die niedrige Wahlbeteiligung zu ermitteln, wird im dann folgenden dritten Teil der Arbeit eine Medienanalyse erstellt.

Die Medienanalyse soll die in den Printmedien wiedergegebene Informationen und das vermittelte Meinungsbild über die Europawahlen und das Europäische Parlament widerspiegeln, um so die Meinungsbildung durch Printmedien in der Bevölkerung nachvollziehen zu können. Die Wirkung der Massenmedien auf die Bevölkerung ist immer wieder Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Nach dem bisherigen Erkenntnisstand weisen Massenmedien in der Gesellschaft eine eigenständige Rolle als Akteure auf, sie werden auch als vierte Gewalt neben den drei bekannten Gewalten Legislative, Judikative und Exekutive bezeichnet. Man kann also durchaus von einem Abhängigkeitsverhältnis des Individuums von den Massenmedien sprechen, soweit es den Zugang zu politischen Informationsgehalten betrifft, da Primärereignisse gerade auf europäischer Ebene der breiten Öffentlichkeit meist verwehrt bleiben. Die Vermittlung von politischen Themen durch Printmedien ist eine wesentliche Quelle für politische Information der Bevölkerung. Printmedien werden als Speichermedium bezeichnet und ermöglichen durch die gedruckte Sprache eine kritische und distanzierte Wahrnehmung. Printmedien bieten außerdem eine tiefgründigere Bearbeitung der Themen, während der Schwerpunkt von Fernseh-, Hörfunk- und Onlineberichterstattung eher in der Erstberichterstattung liegt.

Die Untersuchungszeiträume der Medienanalyse wurden jeweils vom 1. Januar bis zum 30. Juni der beiden Wahljahre 1994 und 1999 festgesetzt. Gegenstand der Untersuchung sind die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Süddeutsche Zeitung, die Zeit, der Focus und der Spiegel. Die Artikel der beiden Tageszeitungen wurden in drei Themenschwerpunkte untergliedert: die Legitimation sowie die Akzeptanz des Europäischen Parlaments und der Europawahl sowie das Wählerverhalten. Die Analyse bietet eine vollständige Auswertung der zum Thema erschienenen Artikel in den untersuchten Printmedien.

Diese Dissertation soll einen Beitrag zur aktuellen wissenschaftlichen Diskussion zu dem Themenkomplex Europäisches Parlament, Europawahl und Medien bieten und durch die detaillierte Auswertung der Wahlanalysen und der breit angelegten Medienanalyse einen Anstoß zu weiterer wissenschaftlicher Auseinandersetzung geben.

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