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Einschätzung der Sprechleistung von Lernern im Englischunterricht der Grundschule

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2007

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Zusammenfassung

Allgemeine bildungspolitische Entwicklungen und Entscheidungen in den letzten Jahren - u.a. die Einführung internationaler Vergleichsstudien und Bildungsstandards sowie die flächendeckende Implementierung des ergebnis- und kompetenzorientierten Englischunterrichts in der Grundschule führten dazu, dass das Thema Leistungseinschätzung im Fremdsprachenunterricht der Grundschule´ in Praxis und Forschung intensiv diskutiert wird.

Die Forschung hat sich in der Vergangenheit weitgehend mit summativen Leistungsfeststellungen beschäftigt, die fast ausschließlich von externen Testern - meist an vom Klassenzimmer getrennten Orten - durchgeführt wurden. Empirische Studien zu formativen Leistungseinschätzungen, welche von Lehrkräften durchgeführt werden und die Komplexität des pädagogischen Handlungsfeldes im Unterricht berücksichtigen, liegen (noch) nicht vor. Hinzu kommt, dass die Fertigkeit Sprechen, die im Englischunterricht der Grundschule eine besondere Rolle einnimmt, sowohl in der Fachliteratur als auch von Praktikern als besonders schwierig zu beurteilen gilt.

Diese Überlegungen, die theoretische Auseinandersetzung mit der Forschung und die Ergebnisse aus der Pilotstudie führten zur Fragestellung der Arbeit sowie zur Konzeption eines Verfahrens, das die formative Leistungseinschätzung von Sprechleistung im Englischunterricht der Grundschule durch die Lehrkraft ermöglichen sollte: das ABT-Konzept. Dieses stützt sich auf drei Faktoren: Ausgewählte Aufgaben (A), Beobachtungsbögen (B), Teilformalisierte Situationen (T).

Das Konzept soll auf die beteiligten Personen (Lehrkräfte und Lerner) abgestimmt sein und ihnen individuellen Handlungsspielraum eröffnen. Deswegen ist das Verfahren der Leistungseinschätzung als eine Folge von Entscheidungen konzipiert, die die Lehrkräfte innerhalb eines vorgegebenen Rahmens entsprechend der Erfordernisse ihres spezifischen Kontexts flexibel treffen können.

Die empirische Studie umfasste eine Pilot- und eine Hauptstudie. Nach einer Befragung der Fachberater für Englisch in der Grundschule wurden über einen Zeitraum von zehn Monaten vier Lehrkräfte und deren Lerner in der vierten Jahrgangsstufe forschend begleitet. In jeder Klasse wurden zwei bis vier Leistungseinschätzungen des Sprechens durchgeführt und mit der Lehrkraft in retrospektiven Interviews reflektiert.

Möglichkeiten und Grenzen des Verfahrens zur Leistungseinschätzung wurden im kooperativen und dynamischen Diskurs mit den Lehrkräften untersucht. In der Interaktion mit der Forscherin über Entwicklung, Durchführung und Modifikation des ABT-Konzeptes übernahmen die Lehrkräfte die Rolle von Forschungspartnern.

Für die Entwicklung bzw. Auswahl von Aufgaben für die Leistungseinschätzungen sind drei Prinzipien leitend: Varietät, Kongruenz von Unterricht und Leistungseinschätzung und Situativität. Durch Beachtung dieser Kriterien wird den Lernern die Möglichkeit eröffnet, ihr Potenzial an fremdsprachlicher Sprechkompetenz zu zeigen.

Der Beobachtungsbogen soll eine systematische, gezielte, praktikable und aussagekräftige Dokumentation der Leistungseinschätzung ermöglichen, die zur Rückmeldung über die Kompetenzen der Lerner und zur Optimierung des Lernens und Lehrens genutzt werden kann. Die Ergebnisse aus der Studie legen nahe, dass ein Beobachtungsbogen mit einem festen Aufbau, bei dem die Kriterien je nach spezifischem Kontext im Baukastensystem eingesetzt werden können, dazu beitragen kann.

Die Durchführung der Leistungseinschätzung des Sprechens in der Komplexität des pädagogischen Handlungsfeldes Unterricht stellt eine besondere Herausforderung für die Lehrkräfte dar, die nach praktikablen und kontextsensitiven Lösungen verlangt. Aus Sicht der Lehrkräfte spielte für die erfolgreiche Durchführung des ABT-Verfahrens die Routine eine wichtige Rolle.

Aus dieser multiplen Fallstudie konnten Ergebnisse gewonnen werden, die für die Aus-, Fort- und Weiterbildung genutzt werden können. Zugleich ergeben sich aus der Studie Anknüpfungspunkte für weitere Forschungsarbeiten, z.B. zu den Kompetenzbeschreibungen für den Englischunterricht in der Grundschule, zur Diagnosekompetenz der Lehrkräfte und zu ihrem Feedbackverhalten gegenüber den Lernern.


In the past few years, general developments and decisions in educational policies including the introduction of international standards and tests, and the blanket implementation of the competence-oriented English language learning at German primary schools have led to an intensive discussion of the topic assessment in foreign language learning at primary schools´ in research and at schools. In the past, research was primarily concerned with summative assessment that was carried out by external testers outside the classroom. Empirical studies of formative assessment that are carried out by teachers, taking the complexity of the teaching process into consideration, are as yet not published. Additionally, oral skills that play a major role in the foreign language classroom at primary schools are considered to be difficult to assess in relevant literature and by teachers. These considerations, the theoretical analysis of the research, and the results of the pilot project all led to the formulation of the topic of this study. Moreover, a concept of a procedure for formative assessment of oral skills in the foreign language primary classroom by the teacher was developed: the ABT-concept. This concept is based on three factors: A Aufgaben (tasks), B Beobachtungsboegen (observation sheets), T Teilformalisierte Situationen (semi-formal situations). The concept is aimed to fit in well with the needs and expectations of the participants (learners and teachers) and to leave them individual room for action. This is why it is designed as a sequence of decisions which teachers make within a certain framework according to or in harmony with the needs of their specific context. The empirical study contains a pilot and a main study. After questioning Hesse teacher trainers for English at primary school, the research was carried out with four teachers and their fourth graders over a period of ten months. In each class, two to four assessments of oral skills were carried out and then afterwards reviewed with the respective teachers. Opportunities and limits of the concept were researched in a cooperative and dynamic discourse with the teachers. In the interaction with the researcher about the development, implementation and modification of the ABT-concept, the teachers took on the role of research partners. The development rspv. choice of tasks for assessment is based on three principles: variety, congruence of teaching and assessment, and context. By following these principles, the learners have the opportunity to show their full potential of foreign language competence. The observation sheet is intended to document competence in a systematic, practical and meaningful way in order to give feedback to the learners and to optimize teaching and learning. The data of the empirical study suggests that an observation sheet with a set structure where criteria are chosen flexibly according to the task and the context (modular system) can help reach that aim. To carry out assessment of oral participation in lessons is a challenging task that requires practical and context-sensitive solutions. From the perspective of teachers, routine plays an important role for the successful implementation of the ABT-concept. The outcome of this multiple case study can be used for teacher training. At the same time, the study gives plenty of ideas for further research, e.g. on the standards for English at primary school, the diagnostic competence of teachers and the teacher feedback towards the pupils.

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