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Pappalysin-1 in chronisch thromboembolischer pulmonaler Hypertonie (CTEPH): Dynamik und Potenzial als diagnostischer Biomarker

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2021

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Eine CTEPH entsteht in der Regel infolge einer Lungenembolie, bei der das thromboembolische Material unvollständig aufgelöst und im Verlauf fibrotisch umgebaut wird. Inflammation, Neovaskularisierung und kardiales Remodeling sind bekannte Säulen des Pathomechanismus. Hierdurch kommt es zu einer Verengung der pulmonalen Strombahn. Der dadurch erhöhte Gefäßwiderstand führt in der Folge zu einer pulmonalen Hypertonie. Laborchemische Biomarker wie das NT-proBNP reflektieren die kardialen Implikationen der hämodynamischen Beeinträchtigung bei pulmonalen Hypertonien. Der Krankheit zugrundeliegende Prozesse werden hierdurch nicht abgebildet. Pappalysin-1 ist in verschiedenen kardialen und vaskulären Pathologien vorbeschrieben. Pappalysin-1 Serumkonzentrationen könnten daher auch bei CTEPH verändert sein. In der vorliegenden Arbeit wurden 183 Patient:innen, die zur CTEPH-Evaluation an der Kerckhoff-Klinik vorstellig wurden, eingeschlossen. Hiervon wurden 70 interventionell mittels BPA und 55 chirurgisch mittels PEA therapiert. Bei den übrigen 58 Patient:innen wurde der Verdacht auf CTEPH nicht bestätigt; sie dienen als Kontrollgruppe mit verschiedenen Formen pulmonaler Hypertonien. Bei den CTEPH-Patient:innen wurde zusätzlich ein Follow-Up sechs Monate nach BPA und ein Jahr nach PEA durchgeführt. Die Blutproben wurden vor und nach Therapie, sowie in der BPA-Gruppe vor jeder Intervention, abgenommen. Die Pappalysin-1-Konzentrationen wurden im Serum mittels ELISA bestimmt. Sowohl in der BPA- als auch PEA-Kohorte wurde eine deutliche Verbesserung des klinischen Zustandes festgestellt. Es zeigte sich eine signifikante Reduktion des mPAP und PVR (mPAP: 43,1 ± 9,7 zu 27,6 ± 9,9 mmHg; p<0,001 und PVR: 6,8 [5,3-9,6] zu 3,4 [2,4-4,9]; p<0,001). Ebenfalls besserte sich die Belastbarkeit der Patient:innen, gemessen an der WHO-Funktionsklasse (BL: I:0/II:25/III:80/IV:20, FU: I:55/II:58/III:10/IV:2). Zur Baseline konnten zwischen der BPA-, PEA- und Kontrollgruppe keine signifikanten Unterschiede in der Pappalysin-1-Konzentration festgestellt werden. Zwischen der Pappalysin-1-Konzentration und Markern der pulmonalen Hämodynamik konnten keine Korrelationen festgestellt werden: mPAP (r=0,12; p=0,188), PVR (r=0,01; p=0,893), CI (r=0,02; p=0,821), RAP (r=-0,06; p=0,596). In der BPA-Kohorte sank das Pappalysin-1 nach Therapie signifikant von 14,3 (11,2-18,9) IU/L auf 11,1 (9,7-13,3) IU/L ab (p<0,001). Ähnliche Ergebnisse wurden in der PEA-Gruppe beobachtet, in der es von 13,5 (9,5-17,5) IU/L auf 11,3 (9,8-13,6) IU/L sank (p=0,003). Pappalysin-1 scheint demnach die klinische Verbesserung der CTEPH-Patienten zu reflektieren, ohne dabei die die hämodynamischen Veränderungen der Pulmonalarterien abzubilden. Es könnte demnach ein Marker für Prozesse sein, die der Entstehung einer CTEPH zugrunde liegen. Es wäre jedoch weitere Forschung notwendig, um diese Hypothese zu beweisen und weiter zu explorieren.

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