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Einsatzmöglichkeiten kardialer Biomarker in speziellen Patientenkollektiven

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2021

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Zusammenfassung

Biomarker werden zunächst für eine bestimmte Patientengruppe und ein definiertes Krankheitsbild erforscht und für diese in der Klinik etabliert. Im klinischen Alltag kann sich dann zeigen, dass individuelle Einflussfaktoren und Komorbiditäten den Einsatz der Biomarker erschweren oder auch, dass in einem definierten Bereich etablierte Biomarker auch in anderen Bereichen nützlich sein könnten. Die vorliegende Habilitationsschrift hat sich mit diesen Problemen und daraus resultierenden Möglichkeiten beschäftigt. Im ersten Teil haben wir uns damit auseinandergesetzt, ob der Einsatz von an bestimmte klinische Situationen angepassten Grenzwerten für kardiale Troponine in der Diagnose eines akuten Myokardinfarkts sowie der daraus folgenden Indikationsstellung zur Koronarangiographie hilfreich sein kann. Bei chronisch erhöhten Troponinwerten, wie sie bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz sowie älteren Patienten vorkommen, ist die Diagnose eines akuten Myokardinfarkts auf Basis der kardialen Troponinwerte erschwert. In der ersten Publikation konnten wir zeigen, dass bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz die Diagnose eines akuten Myokardinfarktes und somit die Indikationsstellung zur Koronarangiographie durch eine Kombination von optimierten kardialen Troponinwerten bei Aufnahme und nach drei Stunden mit einer ähnlichen Spezifität und Sensitivität gestellt werden kann wie bei Patienten mit guter Nierenfunktion. Auch bei älteren Patienten kann die Verwendung von optimierten kardialen Troponinwerten die Diagnose eines akuten Myokardinfarkts und die Indikationsstellung zur Koronarangiographie verbessern (Publikation 2). Die dritte Publikation stellt eine Kombination und Weiterentwicklung der ersten beiden Publikationen dar. Ergänzend zum Einfluss des Alters und der Nierenfunktion auf kardiale Troponinwerte haben wir hier zusätzlich das Geschlecht mit in unseren Analysen berücksichtigt und eine Formel entwickelt, mit der kardiale Troponinwerte für Alter, Nierenfunktion und Geschlecht korrigiert werden können. Mithilfe solcher Formeln könnte die diagnostische Performance kardialer Troponinwerte im klinischen Alltag weiter verbessert werden. Die Diagnosestellung eines akuten Myokardinfarkts sowie die Indikationsstellung zur Koronarangiographie ist bei Patienten mit verbreitertem QRS-Komplex im Aufnahme-EKG erschwert, da EKG-Veränderungen schwieriger zu interpretieren sind. In der vierten Publikation konnten wir zeigen, dass der bei Aufnahme gemessene kardiale Troponinwert hilfreich sein kann, um Patienten zu identifizieren, die von einer raschen invasiven Koronardiagnostik profitieren. Im Rahmen der fünften Publikation konnte wir zeigen, dass bei Patienten mit Verdacht auf einen akuten Myokardinfarkt eine Kombination der kardialen Troponinwerte mit MRP-8/14 hilfreich sein könnte, um Patienten mit einem Typ 1-Myokardinfarkt (die von einer raschen invasiven Koronardiagnostik profitieren) von Patienten mit einem Typ 2-Myokardinfarkt abzugrenzen, die ggf. nicht dem Risiko einer Koronarangiographie ausgesetzt werden sollten. Im zweiten Teil dieser Habilitationsschrift haben wir uns mit der Frage beschäftigt, ob die Bestimmung von auf einem klinischen Gebiet bereits etablierten Biomarkern, in diesem Fall in den Bereichen der akuten sowie chronischen Niereninsuffizienz sowie im Bereich der Fettstoffwechsel-Biomarker, auch in der Risikostratifizierung von kardiovaskulären Erkrankungen hilfreich sein könnte. FGF-23 ist ein etablierter Risikomarker bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz. Unsere Ergebnisse der sechsten Publikation zeigen, dass FGF-23 ein guter Risikomarker bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz ist, gleichgültig ob es im Knochenmarkplasma oder im Blutplasma bestimmt wird. In der siebten Publikation haben wir den Wert in der Risikostratifizierung von Cystatin C und uNGAL bei Patienten mit Verdacht auf einen akuten Myokardinfarkt verglichen. Beide Biomarker sind Marker zur Bestimmung der Nierenfunktion. Während Cystatin C einen unabhängigen Zusatznutzen in der Risikostratifizierung gezeigt hat, konnten wir dies für uNGAL nicht nachweisen. In der achten und neunten Publikation dieser Habilitationsschrift haben wir untersucht, ob auch Biomarker des Fettstoffwechsels mit kardialem Remodeling assoziiert sein könnten. Unsere Ergebnisse sprechen dafür, dass es sowohl Fettstoffwechsel-Biomarker gibt, die vorteilhaft (Leptin und FABP4) als auch unvorteilhaften (RBP4) mir kardialem Remodeling assoziiert sind. Die genauen Zusammenhänge sowie das mögliche Auftreten einer Endorganresistenz bei Leptin und FABP4 muss allerdings weiter analysiert werden, bevor diese Biomarker ggf. im Rahmen der Risikostratifizierung von kardiovaskulären Erkrankungen eingesetzt werden. In dieser Habilitationsschrift konnte gezeigt werden, wie wichtig die weitere klinische Forschung an bereits etablierten Biomarkern ist. Hierdurch kann ihr Einsatz in besonderen Patientenkollektiven und klinischen Situationen des ursprünglichen Einsatzgebiets verbessert und ihre Anwendung auf Einsatzgebiete jenseits des ursprünglichen Einsatzgebiets erweitert werden.

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