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Pneumonie und respiratorische Insuffizienz nach abdomino-thorakaler Ösophagusresektion – Ein Vergleich der konventionell-offenen mit der hybrid-minimalinvasiven, laparoskopisch-assistierten Operationstechnik in einer retrospektiven Patientenkohorte

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2022

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Hintergrund: Weltweit gehört das Ösophaguskarzinom zu den häufigsten Karzinomen. Die Therapieansätze gestalten sich vielseitig und umfassen oftmals auch operative Ösophagusresektionen in kurativer Intention. Es gibt zwei große Operationsverfahren, zum einen das Verfahren nach Ivor Lewis, zum anderen das Verfahren nach McKeown. Es kann sowohl der thorakale, als auch der abdominelle Teil minimalinvasiv operiert werden. Das hohe postoperative Komplikationsrisiko bleibt jedoch bestehen. Die vorliegende Arbeit soll die Hypothese, dass abdominell minimalinvasive Operationsverfahren die Pneumonierate senken und sich positiv auf die postoperative pulmonale Morbidität auswirken, prüfen. Methode: Es handelt sich um eine retrospektive Kohortenstudie mit insgesamt 143 Patienten, die sich einer konventionell-offenen (KÖ-Gruppe) (n=105) oder eine hybrid- minimalinvasiv, laparoskopisch-assistierten (LAÖ-Gruppe) (n=38) Ösophagusresektion unterzogen. Das Kollektiv wurde hinsichtlich postoperativ respiratorischer Insuffizienz (Horovitz-Oxygenierungsindex [HI] < 300 mm Hg) und Pneumonie untersucht. Ergebnisse: Insgesamt wurden keine Unterschiede der kumulativen Inzidenz postoperativ respiratorischer Insuffizienz, bezüglich eines reduzierten HI, zwischen beiden Gruppe festgestellt. In der frühen postoperativen Phase (POT 0-2) gab es keine Unterschiede in Bezug auf HI. Dahingegen war die Rate an reduziertem HI in der KÖ- Gruppe an den Tagen 3, 5 und 10 signifikant (p £ 0,05) und an den Tagen 7 und 9 tendenziell (p £ 0,1) höher. Weiter konnte eine negative Korrelation zwischen Gesamtdauer der Operation und einem HI < 300 mm Hg an den postoperativen Tagen (POT) 2 und 3 in der KÖ-Gruppe gezeigt werden. Es wurde eine signifikant höhere Rate postoperativer Pneumonien (KÖ-Gruppe: 45,7 %, LAÖ-Gruppe: 26,3 %, p=0,05) und eine höhere kumulative Inzidenz (p=0,01) in der KÖ-Gruppe aufzeigt. Auch der Tag der Diagnosestellung der Pneumonie in der KÖ-Gruppe war signifikant früher (p=0,03). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse wurden im Kontext vieler Erklärungsansätze diskutiert. Eine Schädigung des Nervus Vagus könnte ursächlich für die hohe pulmonale Komplikationsrate sein. Der postoperative Schmerz, das größere abdominelle Trauma oder die chirurgisch provozierten Lungenschäden, können aktuell nicht als Ursache einer höheren Inzidenz pulmonaler Komplikationen bei der KÖ-Gruppe herangezogen werden (Mariette et al., 2019). Bislang wurden deren Auswirkungen in der frühen postoperativen Phase vermutet, was die vorliegende Studie nicht beweisen konnte. Zusammenfassend kann man sagen, dass die hohe pulmonale Komplikationsrate nicht im abdominellen Trauma vermutet wird, sondern eher im initial offen-operativ verursachten pulmonalen Schaden.

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