Was erklärt das Exportverhalten der deutschen Molkereiwirtschaft? Ergebnisse einer Befragungsstudie

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2015

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Die Molkereiwirtschaft gehört in Deutschland zu den umsatzstärksten und wichtigsten Bereichen der Ernährungsbranche. Im Zuge der Liberalisierung der Agrarpolitik kommt den Exporten der Molkereiwirtschaft eine wachsende Rolle für die Einkommensentwicklung in der Branche zu. Das Ziel dieser Studie liegt darin, erstmalig Informationen zum Exportverhalten der deutschen Molkereiwirtschaft mit Hilfe einer Expertenbefragung zu erhalten. Dazu sollen Motive und Barrieren des Exportgeschäfts aus der Sicht von Exporteuren und Marktexperten aufgezeigt werden. Es wird erfragt, nach welchen Kriterien bei der Exportmarktselektion vorgegangen wird, welche Wege der Informationsgewinnung über potenzielle Exportmärkte genutzt werden und wie die Experten Hypothesen zu Markteintrittskosten und zu Auswirkungen der Exporttätigkeit einschätzen. Es wird auch untersucht, wie die Experten die Auswirkungen des geplanten Freihandelsabkommens TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) zwischen der EU und den USA und des russische Importstopps von Agrargütern beurteilen. Die Daten wurden anhand schriftlicher und telefonischer Befragungen von Exportverantwortlichen in Molkereien und Marktexperten erfasst und anschließend mit quantitativen Methoden ausgewertet. Die wichtigsten Exportmotive für deutsche Molkereien sind demnach die Wachstumsmöglichkeiten für das Unternehmen, die steigende Nachfrage im Ausland und Gewinnaussichten in Exportmärkten. Barrieren liegen dagegen in mangelnden Produktionskapazitäten sowie tarifären und nichttarifären Handelshemmnissen. Die wichtigsten Kriterien für die Auswahl der Exportmärkte sehen die Molkereien in einer hohen Kaufkraft, der politischen Stabilität sowie geringen nichttarifären Handelshemmnissen. Die Markteintrittskosten sind von den Befragten schwer einzustufen. Einen Zusammenhang zwischen der Unternehmensgröße und der Einschätzung der Markteintrittskosten gibt es in dieser Studie nicht. Exporterfahrung erleichtert jedoch den erneuten Eintritt in einen Exportmarkt durch niedrigere Markteintrittskosten. Die Befragten sehen geringe positive Auswirkungen der Exporttätigkeit auf die Produktivität und Innovationsfähigkeit ihres Unternehmens. Die Einstellungen gegenüber dem geplanten Freihandelsabkommen TTIP sind überwiegend positiv. Es wird erwartet, dass die Exporte der deutschen Molkereien in die USA ansteigen. Diese Erwartungen entstehen, da infolge des Abbaus der Handelshemmnisse die Handelskosten sinken. Die direkten Einbußen für die Molkereien durch den russischen Importstopp sind geringer als gedacht. Die Molkereien haben Wege gefunden, den Wegfall des russischen Marktes zu kompensieren.

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Arbeitsbericht / Institut für Agrarpolitik und Marktforschung;62

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