Analyse von Risikofaktoren für Funktionseinschränkungen nach Therapie des Oropharynxkarzinoms

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2023

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Mit den verbesserten Therapiemöglichkeiten gewinnen die funktionellen Outcomes bei der Behandlung des Oropharynxkarzinoms zunehmend an Bedeutung. Nichtsdestotrotz gibt es derzeit einen Mangel an prädiktiven Modellen, welche die funktionellen Outcomes betrachten und im Rahmen von Risikostratifikationsmodellen quantifizieren. Die vorliegende retrospektive monozentrische Kohortenstudie untersuchte in einem Patientenkollektiv von n=489 prädiktive Faktoren für die Tracheostomie- und die PEG-Notwendigkeit, sowie für das Überleben nach der Therapie des Oropharynxkarzinoms. Hierfür extrahierten wir eine Reihe an potentiell relevanten Studienvariablen aus unserem Patienteninformationssystem und wendeten logistische Regressionsmodelle, einen CHAID (Chi-Quadrat Automatic Interaction Detection) Algorithmus und COX-Regressionsmodelle an, um den Zusammenhang dieser unabhängigen Studienvariablen mit den Variablen „PEGNotwendigkeit“, „Tracheostomie-Notwendigkeit“ und das Überleben zu untersuchen. Unsere Ergebnisse zeigten, dass das männliche Geschlecht (p=0.030) und die Durchführung einer sanierenden Operation (p<0.001) mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer PEG-Notwendigkeit in unserer Kohorte assoziiert waren, während die Tracheostomie-Notwendigkeit mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer PEG-Notwendigkeit in unserer Kohorte assoziiert war (p<0.001). Die Analyse der Variable „HPV-Status“ als Prädiktor für die PEG-Notwendigkeit wies zwar auf eine niedrigere Wahrscheinlichkeit der PEGNotwendigkeit bei HPV-positiven Patienten hin, dieses Ergebnis verfehlte jedoch das Signifikanzniveau knapp (p=0.073). Weiterhin zeigten unsere Ergebnisse, dass der transorale OP-Zugang mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Tracheostomie-Notwendigkeit assoziiert waren (p<0.001), während die PEG-Notwendigkeit (p<0.001) und eine sanierende OP (p<0.001) mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Tracheostomie-Notwendigkeit assoziiert war. Die Analyse der Variable „HPV-Status“ als Prädiktor für die Tracheostomie- Notwendigkeit wies zwar auf eine niedrigere Wahrscheinlichkeit der Tracheostomie-Notwendigkeit bei HPV-positiven Patienten hin, aber auch dieses Ergebnis verfehlte das Signifikanzniveau knapp (p=0.471). Auch hier zeigten andere Studienvariablen keine signifikanten Assoziationen mit der Tracheostomie-Notwendigkeit. Unsere Überlebenszeitanalyse zeigte, dass das Überleben von Patienten mit einer PEG-Notwendigkeit signifikant geringer ist (2.00 ± 0.190 Jahre) als das von den Patienten ohne PEG (7.33 ± 0.774 Jahre) (p<0.001). Gleicherweise zeigte die Überlebenszeitanalyse, dass das Überleben von Patienten mit Tracheostomie-Notwendigkeit signifikant geringer ist (2.00 ± 0.23 Jahre) als für Patienten, die tracheotomiert werden mussten (6.16 ± 0.58 Jahre) (p<0.001). In unserer Studie waren als signifikant relevante prädiktive Faktoren für das Überleben ein höheres Alter (p<0.001), alle anderen Lokalisationen im Vergleich zu der Vorderwand-Lokalisation (p=0.001 - 0.041), ein höheres T-Stadium (p=0.003), ein höheres UICC Stadium (p<0.001) und ein höheres ECOG (p=0.02), die mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Events (Tod) assoziiert waren. Eine sanierende OP (p<0.001) und ein HPV-positiver Status (p<0.001) waren mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Events (Tod) assoziiert. Weitere Studien sind erforderlich, um das Vorhersagemodell prospektiv zu analysieren und die Reproduzierbarkeit dieser Ergebnisse zu prüfen.

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