Evaluation des löslichen CD14-Subtyps (Presepsin) und des Clot-Lyse-Index bei Patienten nach Polytraumatisierung

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2022

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Patienten mit einer Polytraumatisierung sind nicht nur durch die jeweiligen Verletzungen gefährdet, sondern haben auch ein erhöhtes Risiko eine Infektion zu erleiden. Dadurch kann sich die Prognose dieser Patienten weiter verschlechtern, vor allem wenn es zur Entwicklung einer Sepsis kommt. Die zeitnahe Erkennung von Infektionen ist daher von großer Bedeutung, kann jedoch häufig durch die frühe sterile Immunantwort infolge des Traumas erschwert sein. In dieser Studie wurde der frühe Verlauf des löslichen CD14-Subtyps (sCD14-ST, Presepsin) sowie des Clot-Lyse-Index nach 60 Minuten (CLI60) bei polytraumatisierten Patienten bestimmt und mit den etablierten Infektionsparametern C-reaktives Protein (CRP), Procalcitonin (PCT) und Interleukin 6 (IL-6) verglichen. Es wurden 50 Patienten mit einer Polytraumatisierung (ISS ≥ 17) eingeschlossen und täglich über bis zu 7 Tage die genannten Parameter während des Aufenthalts auf einer Intensiv- bzw. IMC-Station des Universitätsklinikums Gießen zwischen Januar 2015 und Februar 2016 bestimmt. Zudem wurden klinische Routinedaten und Zeichen für Infektionen erfasst. Es zeigten sich Trauma-assoziierte Anstiege von CRP (Tag 2: Median 164,7 mg/l, IQR 136,6-199,3), PCT (Tag 1: Median 1,1 µg/l, IQR 0,7-2,8) und IL-6 (Tag 0: Median 107,5 ng/ml, IQR 52,2-230,5), wohingegen Presepsin und CLI60 keine Trauma-assoziierten Veränderungen zeigten. Presepsin und CLI60 sowie IL-6 waren im Verlauf höher, wenn eine systemische Entzündungsreaktion („systemic inflammatory response syndrome“, SIRS) vorhanden war (Presepsin: kein SIRS vs. SIRS p = 0,003; CLI60: kein SIRS vs. SIRS p = 0,003; IL-6: kein SIRS vs. SIRS p = 0,003). Presepsin sowie CLI60 zeigten sich von der Verletzungsschwere sowie Operationen unbeeinflusst. Vor allem Presepsin, aber auch der CLI60, sind daher mögliche neue Infektionsparameter, die in weiteren Studien eingehender evaluiert werden sollten.

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