Die morphologische Analyse von Muskelbiopsien als Teil der integrativen Klassifizierung und Diagnostik von juvenilen inflammatorischen Myopathien

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2023

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Die jIIM bilden eine heterogene Gruppe von seltenen systemischen Autoimmunerkrankungen im Kindesalter und sollten als eigene Entität zu den adulten Formen abgegrenzt werden. Das klinische Bild wird charakterisiert von einer Muskelschwäche, einer chronischen Skelettmuskelentzündung und einer Vielzahl von extramuskulären Begleitsymptomen. Trotz einer enormen Entwicklung in den letzten Jahren bleiben die genauen Pathomechanismen ungeklärt und es besteht kein internationaler Konsens in der Klassifizierung der Erkrankung, was sich entscheidend auf die Prognose und Therapie der Patientinnen auswirkt. In dieser Studie wurden die Skelettmuskelbiopsien von 15 Patientinnen mit jIIM (medianes Alter 8 Jahre, Spannweite 3 – 17 Jahre, 73 % weiblich) und sieben altersadaptierten Kontrollbiopsien mithilfe von Standardfärbungen, IHC und TEM untersucht. Detaillierte klinische und laborchemische Daten wurden retrospektiv erfasst. Die Mehrheit der Patientinnen präsentierten eine proximale Muskelschwäche und Hautsymptome. DM wurde bei 9/15, ASyS bei 4/15 und OM bei 2/15 der Patientinnen diagnostiziert. In der Analyse der Muskelbiopsien zeigten sich eine Einwanderung von inflammatorischen Zellen, verstärkte nekrotische und regenerative Prozesse, sowie eine Hochregulation von MHC 1 und 2. Die morphologische Kernmerkmale bildeten COX-defiziente Fasern als distinkte Pathologie der DM und perimysiale Ablagerungen von ALP bei Anti-Jo1-ASyS. Außerdem zeigten diese Subtypen eine sarkolemmale Hochregulation des IFN-Surrogatmarkers MxA, kapilläre c5b-9-Ablagerungen, einen Verlust von endomysialen Kapillaren und ultrastrukturell TRE. Keiner dieser spezifischen Befunde ließ sich in den Biopsien von Anti-PL7-ASyS oder OM nachweisen. Eine ausführliche klinische und morphologische Untersuchung von IIM kann hilfreich sein, um die verschiedenen jIIM-Subtypen zu charakterisieren. Diese Unterschiede könnten helfen, um die Subtyp-spezifische Pathogenese besser zu verstehen und somit die Entwicklung von neuen, individuellen und zielgerichteten Therapien zu unterstützen.

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