Akute hämodynamische Effekte von Riociguat bei der pulmonalen arteriellen Hypertonie und chronischen thromboembolischen pulmonalen Hypertonie

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2023

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Seit seiner Zulassung ist Riociguat (Adempas®) der erste PH-spezifische Wirkstoff der in zwei PH-Gruppen (Gruppe 1 und 4) Leitlinien-gerecht seine Verwendung findet. Die vorteilhafte Riociguatwirkung im Rahmen einer Dauertherapie ist bereits intensiv untersucht worden. Über den akuten Einfluss des sGC-Stimulators auf die pulmonale Hämodynamik wurde deutlich weniger in Erfahrung gebracht. Ausschließlich eine kleine Phase II-Studie publizierte im Jahr 2009 Daten einer hämodynamischen Akuttestung nach Riociguateinnahme. Das Patientenkollektiv umfasste lediglich 15 Patienten (Grimminger et al. 2009). In dieser prospektiven, nicht-randomisierten, unkontrollierten Studie verabreichten wir insgesamt 51 Probanden der Gruppen PAH (n = 21) und CTEPH (n = 30) 1 mg Riociguat p.o. während einer Rechtsherzkatheter-Untersuchung. In 15-minütigen Intervallen wurden die Parameter PVR, CI, mPAP und PAC erhoben. Eine vorteilhafte, statistisch-signifikante Veränderung wurde für den PVR (pPAH < 0,0001; pCTEPH < 0,0001) und den CI (pPAH < 0,0001; pCTEPH < 0,009) in beiden PH-Gruppen erreicht. Ausschließlich in der PAH-Gruppe zeigte sich der mPAP statistisch signifikant verändert (pPAH = 0,026; pCTEPH = 0,633). Vereinzelt war sogar eine paradoxe Reaktion unter Zunahme des mPAP zu verzeichnen. In beiden Gruppen wurde eine signifikante PAC-Zunahme verfehlt (pPAH < 0,181; pCTEPH < 0,857). Zusätzlich wurden mittels logistischer Regressionsanalysen die Baselineparameter RAbaseline und 6MWDbaseline als prognostische Marker für den Verlauf des PVR identifiziert. Außerdem wurde eine Assoziation des PVRbaseline und PCWPbaseline mit dem Verlauf des CI festgehalten. Insgesamt betrachtet zeichnet sich die Akutwirkung primär durch die Reduktion des PVR und der damit verbundenen Erhöhung des CI ab. Dies gilt gleichermaßen für beide PH-Gruppen. Ursächlich ist die sGC-vermittelte Vasodilatation der durch sekundäre Vaskulopathie veränderten distalen Widerstandsgefäße. Die akute Senkung der Nachlast ermöglicht in der Folge eine Optimierung der Herzarbeit und einen Anstieg des CI. Der Einfluss auf die Parameter mPAP und PAC fällt hingegen geringer aus. Die invers-hyperbolische Beziehung zwischen PAC und PVR kommt im Akutsetting nicht ausreichend zum Tragen. Dies ist a.e. dem bereits vorangeschrittenen Krankheitsstadium der Probanden zuzuschreiben. Zusammenfassend konnte in dieser Arbeit eine deutliche, signifikante Verbesserung der kardiopulmonalen Hämodynamik nach Riociguateinnahme sowohl für PAH- und CTEPH-Patienten im Akutsetting festgehalten werden.

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