Fest wie Wasser, flüssig wie Eisen: Männlichkeiten in Literatur, Wissenschaft und Journalismus seit 1968. Texte aus Italien und dem deutschsprachigen Raum im Vergleich

Datum

2023

Weitere Beteiligte

Herausgeber

Zeitschriftentitel

ISSN der Zeitschrift

Bandtitel

Verlag

Zusammenfassung

Welche Unterschiede und welche Gemeinsamkeiten zeigen Texte aus Italien und dem deutschsprachigen Raum seit 1968 im Umgang mit Männlichkeiten? Inwiefern kann eine Beschreibung der diskursiv-praktischen Wechselbeziehungen zwischen literarischen, wissenschaftlichen und journalistischen Texten aus den beiden Sprach- und Kulturräumen dazu beitragen, diese Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu erfassen? In welches Verhältnis treten hierbei Männlichkeitsdiskurse und -praktiken zu feministischen, geschlechterbezogenen und queerbezogenen Diskursen und Praktiken? Die vorliegende Dissertation führt eine komparatistische Untersuchung von Männlichkeiten durch, indem sie wichtige und einflussreiche Texte aus Literatur, Wissenschaft und Journalismus, die seit 1968 in Italien und im deutschsprachigen Raum erschienen sind, in eine bis dato unerforschte Beziehung setzt. Hierfür schlage ich ein theoretisch-methodologisches Modell vor, das eine innovative Einbettung der Geschlechter-, Queer- und Männlichkeitsforschung in die Komparatistik wie auch umgekehrt eine Zusammenführung der Komparatistik mit der Erforschung von Männlichkeiten ermöglicht. Dazu sind drei Schritte vorgesehen: Zunächst wird die Zeit von 1968 bis 2023 in sechs Phasen gegliedert (diese Phasen sind: 1968-1975, 1975-1984, 1984-1993, 1993-2004, 2004-2015 und 2015-2023). Danach wird jede Phase mit einem zentralen Konzept verbunden, das sich auf Geschlecht und/oder auf Sexualität bezieht und phasenweise im Zentrum der Verflüssigungs- und Affirmationstendenzen steht (diese Konzepte sind jeweils: Fakten, Grenzen, Dichotomien, Zeit/Alter, Identitäten und Räume). Und schließlich wird jedes Konzept anhand einer zentralen Analysekategorie untersucht, die von der Geschlechter-, Queer- und Männlichkeitsforschung bereitgestellt wird (diese Kategorien sind jeweils: De-Konstruktion, Narrativität, A-Historizität, Interdependenz, Relationalität und nochmals De-Konstruktion). Die Wirksamkeit und das Potenzial des Modells werden in sechs Analysekapiteln an einem Korpus aus kanonisierten literarischen und nicht-literarischen Texten erprobt, wodurch die Hauptthese der Dissertation Bestätigung finden kann: Die vielfältigen Variationen und Transformationen, die Männlichkeiten seit 1968 im deutschsprachigen Raum und in Italien erfahren haben, sind als Folge von Verflüssigungs- und gleichzeitigen Verfestigungstendenzen und in Interrelation vor allem mit den Feminismen, den sog. ,Krisen der Männlichkeit‘ und den LGBTQIA+-Bewegungen zu beschreiben.

Beschreibung

Inhaltsverzeichnis

Anmerkungen

Erstpublikation in

Sammelband

URI der Erstpublikation

Forschungsdaten

Schriftenreihe

Erstpublikation in

Zitierform