Untersuchungen zur Assoziation des neuen Biomarkers Cellular Communication Network Factor 1 (CCN1) im Serum mit linksventrikulärem Remodeling

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2023

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LV-Remodeling ist durch matrizellulären Umsatz, Entzündung und Fibrose gekennzeichnet und lässt sich mittels kardialer Magnetresonanztomographie (cMRT) nachweisen. Ein zirkulierender Biomarker, der das LV-Remodeling widerspiegelt, stellt einen bisher ungedeckten medizinischen Bedarf dar mit dem Ziel, das Monitoring der Patienten zu verbessern und die Therapien individueller gestalten zu können. Cellular Communication Network Factor 1 (CCN1) ist ein sezerniertes matrizelluläres Protein. Kürzlich wurde gezeigt, dass die herzspezifische Expression von CCN1 eine vorzeitige Seneszenz in Myofibroblasten auslöst, was zu einer deutlichen Verringerung der Fibrose führt. Eine erhöhte Expression von CCN1 in Kardiomyozyten wurde bei Patienten nach einem Myokardinfarkt mit kardialem Remodeling festgestellt. Wir haben Cellular Communication Network Factor 1 bereits als zirkulierenden Biomarker für akute Myokardschäden identifiziert, der eine bessere Risikostratifizierung von Patienten mit akutem Koronarsyndrom ermöglicht. Klinische und demografische Parameter von Patienten mit akutem Myokardinfarkt, Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie und gesunden Kontrollpersonen wurden mit MRT-Datensätzen und CCN1-Serumspiegel assoziiert. LV-Remodeling wurde definiert als das Vorhandensein von dreifach pathologisch erhöhten Werten für 1) LVESV-Index (Frauen 11,9-20,7 ml/m², Männer 12,75-30 ml/m²), 2) LVEDV-Index (Frauen 41-81 ml/m², Männer 47-92 ml/m²) und 3) pathologisch erhöhte T1-Spin-Zeit (Cut-off Frauen >1200 ms, Männer >1180 ms). Die klinischen Merkmale wurden als Mittelwerte mit Standardabweichung und p-Werten für kontinuierliche Variablen bestimmt. Die CCN1-Konzentration wurde verblindet aus Doppelmessungen von Serumaliquots und mittels ELISA bestimmt. Für 152 Personen (62,5 % männlich, Median 57,6 Jahre) lagen umfassende MRT Datensätze und CCN1-Werte vor. Insgesamt wurden 36 Individuen mit akutem Myokardinfarkt (AMI), 47 mit dilatativer Kardiomyopathie (DCM) und 69 gesunde Personen in die Studie aufgenommen, sodass 17 von 152 Patienten die MRT-Kriterien für ein stattgehabtes LV-Remodeling aufwiesen. Die CCN1-Konzentration war bei Personen mit LV-Remodeling 383,4 [334,3-558,8] pg/mL im Vergleich zu Personen ohne LV-Remodeling 300,0 [246,2-384,6] pg/mL erhöht (p=0,02). Unter den Kovariablen mit potenziellem Einfluss auf LV-Remodeling (ja versus nein), war die linksventrikuläre Auswurffraktion (35 (IQR 27-38) % versus 56 (IQR 47,3-62) %, p<0,001) der einzige Parameter mit einem signifikanten Unterschied. CCN1 war in der Lage, LV-Remodeling mit einer Area Under the Receiver Operator Characteristic Curve (AUROC) von 0,67 (0,52-0,82) zu unterscheiden. Basierend auf einem Cut-off-Wert von 334,3 pg/mL, sagte CCN1 das LV-Remodeling mit einer Odds Ratio (95 % Konfidenzintervall) von 3,7 (1,07;12,86) (p=0,039) pro Standardabweichung voraus, bereinigt um die linksventrikuläre Ejektionsfraktion. In dieser Pilotstudie konnte erstmals ein Zusammenhang zwischen dem CCN1-Serumspiegel und den linksventrikulären Umbauprozessen gezeigt werden, der weitere Untersuchungen rechtfertigt. Zukünftige Studien werden das Potential des neuen Biomarkers CCN1 in der Diagnose des LV-Remodelings anhand größerer Validierungskohorten untersuchen.

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