Eine retrospektive Analyse postoperativer Kurz- vs. Langzeit Hörergebnisse nach Tympanoplastik Typ IIIa/b (PORP vs. TORP)

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2023

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Die monozentrische, retrospektive Studie analysiert den Effekt der einzeitigen Cholesteatomsanierung und prothesengestützten Gehörknöchelchenrekonstruktion auf das Hörvermögen. Dabei wurden die Tympanoplastiken Typ IIIa (PORP) und IIIb (TORP) zu definierten Zeitpunkten anhand der Air-Bone Gap (ABG) miteinander verglichen.
In die Untersuchung wurden Patienten mit der Erstdiagnose eines Cholesteatoms aus der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Justus-Liebig-Universität Gießen eingeschlossen. Bei diesen wurde zwischen Januar 2012 und Dezember 2017 die Erstdiagnose eines Cholesteatoms gestellt und die operative Sanierung und Rekonstruktion im Sinne einer hörverbessernden Tympanoplastik Typ III durchgeführt. Dabei wurde die Air-Bone Gap (ABG) zu den Zeitpunkten präoperativ (T1), postoperativ nach drei Wochen (T2), 1-Jahreskontrolle (T3) und post second-look (T4) für die Frequenzen 0,5 kHz, 1 kHz, 2 kHz, 3 kHz und 4 kHz anhand der Reintonaudiometrien ermittelt. Zudem wurde der Einfluss der Operationstechnik (CWU und CWD) analysiert.
Insgesamt wurden 69 Patienten (M: n = 46, W: n = 23; mittleres Alter: 46,7 ± 15,8 Jahren) nach Prüfung der definierten Ein- und Ausschlusskriterien in die Analyse einbezogen. Davon wurden in 54 Fällen Tympanoplastiken Typ IIIa (PORP) und in 15 Fällen eine Typ IIIb (TORP) durchgeführt. Die Analyse der ABG ergab im Gruppenvergleich, dass diese in der PORP- Gruppe stets und für alle untersuchten Frequenzen kleiner als in der TORP-Gruppe war. Ein signifikanter ABG-Unterschied konnte nur für die Zeitpunkte prä- (T1) und postoperativ (T2) für beide Gruppen gefunden werden. Dieser signifikante Unterschied und Effekt bestand nicht mehr zur 1-Jahreskontrolle (T3). Bezüglich der Operationstechniken Canal-wall-up bzw. down konnte eine geringe ABG nur in der TORP-Gruppe für CWU erfasst werden. Kein relevanter Unterschied ergab sich in der PORP-Gruppe.
Die Untersuchung aus der universitären HNO-Klinik zeigt, dass eine einzeitige Cholesteatomsanierung und Hörverbesserung im Sinne einer Tympanoplastik IIIa/b möglich ist. Dabei ergibt sich im prä- und postoperativen Gruppenvergleich auch eine signifikante Verbesserung des Hörvermögens um rund 11 dB in der TORP und 4 dB in der PORP-Gruppe. Aus diesen Mittelwerten lässt sich eine objektive Verbesserung des Hörvermögens zwar ableiten, es kann aber keine Aussage über das Ausmaß der subjektiv empfunden Hörverbesserung getroffen werden. Zusammenfassend scheint die Operationsmethode in der PORP-Gruppe ohne relevanten Einfluss auf die Hörergebnisse zu sein. Im Gegensatz dazu kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass die gefundene geringere ABG in der TORP-Gruppe bei Anwendung der CWD-Technik mit einer Verbesserung des Hörvermögens verbunden ist. Diese Beobachtung sollte in nachfolgenden Studien weiter untersucht werden, um eine bestmögliche Rehabilitation bzw. den Erhalt des Hörvermögens der Patienten zu erreichen.

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