Hypothesenüberprüfende Untersuchung zur Wirksamkeit von Praxiskursen „Stressbewältigung im Medizinstudium“

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2024

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Hintergrund: In dieser Doktorarbeit wurde die Wirksamkeit von Praxiskursen Stressbewältigung im Medizinstudium, sowie inhaltliche Schwerpunkte anhand von Subpopulationen ausführlich untersucht. Die Praxiskurse wurden von 2008 bis 2019 am Fachbereich Medizin an der JLU Gießen unter Leitung von PD Dr. Jurkat für Medizinstudierende angeboten, durchgehend gefördert durch dezentrale QSL-Mittel des FB Medizin. Basierend auf einer Pilotstudie (Schumann 2019) und einer qualitativen Auswertung (Steinbrecher 2022) wurde in dieser Arbeit abschließend eine primär psychometrische Bewertung durchgeführt.
Methode: Es wurden n = 98 Kursteilnehmende zwischen dem Sommersemester 2014 und Wintersemester 2018/19 erfasst, wovon 61 (62.2%) weiblich waren. Eingesetzt wurden validierte psychometrische Fragebögen (Selbsttest STQL-S, PSQ, BDI, PHQ-9, HADS, SF-12) und für qualitative Fragestellungen ergänzend der vollständige STQL-S. Anhand von t-Tests für verbundene Stichproben und der Effektstärke (Cohen’s d) wurde die Effektivität beurteilt. Mit t-Tests für unabhängige Stichproben und ANOVAs wurden Unterschiede zwischen Subpopulationen dargestellt, aufgeteilt nach Geschlecht, Depressivität, Angstsymptomatik und körperlicher gesundheitsbezogener Lebensqualität (SF-12 körperlich).
Ergebnisse: Die Stressbelastung (PSQ) wurde bei hoher Effektstärke hochsignifikant reduziert (p < .001; d ≥ 0.8). Anhand der Werte im STQL-S und der SF-12 psychisch konnte die signifikante Steigerung der psychischen Gesundheit nachgewiesen werden. Die Depressivität sank in den Fragebögen BDI, HADS, PHQ-D hochsignifikant bei durchweg hoher Effektstärke. In den geschlechtsabhängigen Untersuchungen zeigten sich weibliche Teilnehmerinnen in Depressivität (BDI, HADS, PHQ-D) und PSQ signifikant belasteter. Dabei zeigten die Untersuchungen zur geschlechtsspezifischen Wirksamkeit in ANOVAs keine signifikanten Unterschiede, ebenso in Abhängigkeit der Depressivität. Jedoch zeigten sich hierbei zu Beginn depressive Teilnehmende signifikant stressbelasteter (PSQ, Selbsttest des STQL-S). Die aufgeteilten Untersuchungen nach Angstsymptomatik (HADS) und körperlicher SF-12 zeigten eine stärkere Reduktion der Depressivität bei Teilnehmenden mit auffälliger Angst und niedriger SF-12 körperlich, allerdings nicht der Stressbelastung.
Diskussion: Die Wirksamkeit wurde abschließend belegt, dargestellt anhand der Stressbelastung, Depressivität, Angstsymptomatik sowie psychischer Zufriedenheit. Weder Geschlecht noch Depressivität zeigten Einfluss auf die Wirksamkeit. Eine statistisch höhere Wirksamkeit zeigte sich für Teilnehmende mit erhöhter Angstsymptomatik. Angesichts der hohen psychischen Belastung besteht die Notwendigkeit von Interventionsangeboten für Medizinstudierende.

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