Expressionsprofile von Vimentin, Claudin-11 und Claudin-7 in der Pathogenese der Endometriose

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2020

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Obwohl Endometriose für bis zu 10 % aller Frauen im reproduktiven Alter eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität und Bedrohung ihrer Fertilität darstellt, ist die Pathogenese dieser chronischen Erkrankung nach wie vor ungeklärt. In dieser Studie wurden durch die Analyse der Expression dreier struktureller Proteine die endometrialen und endometriotischen Zellen weiter charakterisiert. Da die Endometriose bezüglich Ausbreitung und Invasivität malignen Erkrankungen ähnelt, wurde eine Beteiligung von hierfür beschriebenen Mechanismen untersucht. Zum einen sollte mit dem mesenchymalen Marker Vimentin gezeigt werden, ob es entlang der Pathogenese der Endometriose zu einem Wechsel des Zellphänotypus im Sinne einer Epithelial- Mesenchymalen Transition kommt, zum anderen wurden mit Claudin-11 und Claudin-7 zwei für die Ausbildung von Zell-Zell Kontakten wichtige Strukturproteine untersucht. Hierzu wurden Gewebeproben aus Endometrien von Frauen ohne und mit Endometriose sowie endometriotischen Läsionen des Ovars, des Peritoneums und tief infiltrierender Endometriose immunhistochemisch gefärbt und mithilfe des HSCOREs ausgewertet. In der quantitativen Analyse zeigten sich für alle drei untersuchten Proteine hohe Ähnlichkeiten sowohl zwischen endometrialen Proben von Frauen ohne und mit Endometriose, als auch im Vergleich von eutopem Endometrium mit den ektopen endometriotischen Läsionen. Klare Abweichungen fanden sich lediglich in einer deutlich verminderten Vimentin Expression bei ovariellen Endometriosen und einem vermehrten Vorkommen im Stroma aller endometriotischen Entitäten. Daraus folgern wir, dass Unterschiede höchstwahrscheinlich erst nach der Implantation entstehen. Bemerkenswerterweise konnte für Claudin-11 eine subzelluläre Mislokalisation von apikal im Endometrium nach basal in den endometriotischen Herden nachgewiesen werden. Claudin-7 zeigte sich darüber hinaus im Serum erkrankter Frauen deutlich erhöht und stellt damit einen möglichen Ansatz für ein nicht-invasives, diagnostisches Testverfahren dar. Zusammengefasst unterstreichen die in dieser Arbeit erhobenen Daten, die große Ähnlichkeit zwischen dem endometrialen Ursprungsgewebe und den versprengten pathologischen Läsionen. Es kommt demnach zu keinen pathogenetisch richtungsweisenden Veränderungen des Zellphänotypus. Auf der funktionellen Ebene lassen sich aber durchaus Unterschiede beobachten, deren Bedeutung für die Krankheitsentstehung und -progression noch Raum für weitere Untersuchungen bietet. Weiterhin bleibt die Entwicklung eines zuverlässigen, nicht-invasiven diagnostischen Tests eine dringende Notwendigkeit für die Verbesserung des klinischen Managements der an Endometriose erkrankten und leidenden Frauen.

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