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dc.contributor.advisorKramer, Martin
dc.contributor.advisorPuppe, Birger
dc.contributor.authorKuhne, Franziska
dc.date.accessioned2021-12-06T13:23:58Z
dc.date.available2021-12-06T13:23:58Z
dc.date.issued2020
dc.identifier.urihttps://jlupub.ub.uni-giessen.de//handle/jlupub/328
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.22029/jlupub-275
dc.description.abstractDie vorliegende Arbeit hat das Ziel, sozial-emotionale Tier-Mensch-Konfliktsituationen, welche in alltäglichen Interaktionen von Menschen mit Hunden und Katzen auftreten können, näher zu untersuchen. Neben der Grundeinstellung von Menschen Tieren gegenüber sind entscheidende Parameter die verhaltensphysiologischen Reaktionen der Tiere auf sozial-emotionale Konfliktsituationen sowie die Wahrnehmung dieser Konfliktbewältigungsstrategien von Hunden und Katzen durch den Tierhalter. Weitere Gesichtspunkte, welche näher beleuchtet werden, betreffen die Mensch-Tier-Beziehung sowie die Auswirkungen sozial-emotionaler Konfliktsituationen auf das Wohlbefinden und die Haltung sowie den Umgang mit Hunden und Katzen. Diese Habilitationsschrift basiert auf insgesamt 13 publizierten Studien, die als komplette Artikel der Publikationsliste beigefügt sind. Ein essentieller Aspekt einer Hund-Mensch- sowie Katze-Mensch-Beziehung ist, dass das Tier aktiv die Nähe des Menschen aufsucht. Mensch-Hund- sowie Mensch-Katze-Beziehungen sind geprägt von den sozialen Interaktionen, welche sowohl der Mensch mit seinem Hund bzw. seiner Katze als auch das Tier mit dem Menschen bereit ist einzugehen. Die Untersuchungen dieser Arbeit zeigen, dass, geprägt von einer bestimmten Grundeinstellung zu Tieren sowie Erfahrung im Umgang mit Hunden und Katzen, die Art und Weise sowie die Qualität der sozialen Interaktionen des Menschen mit seinem Tier unterschiedlich sind und Auswirkungen auf den Grad der Bindung der beiden Sozialpartner zueinander haben. Die enge emotionale Bindung, welche Hunde wie Katzen mit dem Tierhalter eingehen, kann allerdings auch zu Verhaltensproblemen (z.B.: Trennungsangst) führen. Je stärker wiederum die Bindung eines Menschen zu seinem Hund oder seiner Katze ist, umso größer ist die Zufriedenheit mit dem Verhalten des Tieres. Menschen mit einer humanistischen Grundeinstellung bauen zu ihrem Tier eine besonders starke emotionale Bindung auf. Allerdings führt die Vermenschlichung der Tiere zu einem oft nicht artgemäßen und verhaltensgerechten Umgang mit dem Hund oder der Katze. Bei der Haltung und dem Umgang mit Hunden und Katzen muss dem individuellen Bedarf der Tiere an sozialen Interaktionen, Umweltreizen und physischen Aktivitäten entsprochen werden. Mensch-Hund-Interaktionen haben einen positiven Einfluss auf die physische und psychische Gesundheit des Hundes und des Menschen, können aber auch zu sozial-emotionalen Konfliktsituationen führen. Speziell einige typische Mensch-Hund-Interaktionen, wie dem Hund zur Begrüßung über den Kopf streicheln, den Hund anleinen oder festhalten (z.B.: zum Kämmen) werden von Hunden eventuell als emotionale Konfliktsituationen wahrgenommen. Unmittelbare verhaltensphysiologische Reaktionen der Hunde sind Deeskalationsgesten, Übersprunghandlungen und umgerichtete Verhaltensweisen sowie eine Aktivierung des Sympathikus und steigende Herzfrequenz. Inwieweit langfristig die Tier-Mensch-Beziehung darunter leidet, hängt von den Kenntnissen und Fähigkeiten des Hundehalters im Umgang mit seinem Hund ab. So belegen die Ergebnisse der Arbeit, dass die Vertrautheit zwischen Mensch und Hund, die individuelle Erfahrung und die Art der taktilen Mensch-Hund-Interaktion sowie die Sensibilität eines Hundehalters gegenüber den nonverbalen Signalen seines Hundes entscheidende Parameter einer von beiden Seiten als angenehm empfundenen Mensch-Hund-Beziehung darstellen. Nichts desto trotz ist eine individuelle Gefahr, die von einem Hund ausgeht, nie ganz auszuschließen. Die individuellen physischen wie psychischen Merkmale aller Beteiligten, die individuellen Merkmale des Hundehalters sowie die Besonderheiten der Unfallsituation sind Einflussfaktoren, die bei der Analyse von Hund-Mensch- sowie Hund-Hund-Beißvorfällen beachtet werden müssen. So zeigen die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit folgerichtig auch, dass die Kastration eines Hundes keine pauschal einsetzbare Therapiemaßnahme ist, um eine Verhaltensstörung zu therapieren oder den Hund an die Haltungsbedingungen anzupassen, zumal eine Kastration entsprechend Tierschutzgesetz nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt ist. Die Untersuchungen dieser Arbeit zeigen weiterhin, dass Katzen sozialen Kontakt sowohl zu Artgenossen als auch zum Menschen von hoher Frequenz, kurzer Dauer und geringer Intensität bevorzugen. Katzen versuchen sozialen Konfliktsituationen aus dem Weg zu gehen, da sie in agonistischen Interaktionen keine so feine, differenzierte Kommunikation zum Beilegen eines Konfliktes wie der Hund besitzen. Ich konnte zeigen, dass für eine artgemäße und verhaltensgerechte Katzenhaltung die Grundbedürfnisse einer Katze erfüllt sein müssen, dazu zählen: 1) Das zur Verfügung stellen eines sicheren Rückzugsortes. 2) Das zur Verfügung stellen von verschiedenen und sich getrennt voneinander befinden überlebenswichtigen Ressourcen, wie Futter, Wasser, Katzentoiletten, Kratzmöglichkeiten, Spielmöglichkeiten, Ruhe- und Schlafplätzen. 3) Das zur Verfügung stellen von willkommenen, regelmäßigen und vorhersehbaren Mensch-Katze-Kontakt. 4) Das zur Verfügung stellen einer Umgebung, in der die Katze wechselnden olfaktorischen Reizen begegnet. 5) Einer Wohnungskatze muss die Möglichkeit geben werden, mit geeignetem Spielzeug ihr Jagdverhalten auszuleben. Eine Katze entwickelt in der Sozialisationsphase ein Referenzsystem für das entsprechende Zusammenleben mit anderen Katzen und dem Menschen. Hatte die Katze nicht die Möglichkeit, sich in den ersten Lebenswochen an die aktuellen Lebensumstände anzupassen, erlebt die Katze regelmäßig sozial-emotionale Konfliktsituationen mit den anderen Katzen im Haushalt und dem Menschen, was zu einer Beeinträchtigung des Wohlbefindens bis zur Entwicklung von Verhaltensstörungen führen kann. Um Leiden bei Hauskatzen, aber auch von Streunern und verwilderten Hauskatzen zu vermeiden, ist es zudem erforderlich, nur kastrierten, gekennzeichneten sowie registrierten Katzen unkontrollierten Ausgang zu gewähren. Zusammenfassend kann geschlussfolgert werden, dass das Wohlbefinden eines Hundes und einer Katze maßgeblich abhängig ist von der individuellen Mensch-Tier-Beziehung und der Grundeinstellung des Tierhalters gegenüber Tieren sowie dessen Kenntnissen und Fähigkeiten in der Haltung und im Umgang mit Hunden oder Katzen.de_DE
dc.language.isodede_DE
dc.relation.hasparthttp://dx.doi.org/10.2376/0005-9366-17033de_DE
dc.relation.hasparthttp://dx.doi.org/10.1016/j.jveb.2019.06.006de_DE
dc.relation.hasparthttp://dx.doi.org/10.1016/j.jveb.2012.06.005de_DE
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dc.relation.hasparthttp://dx.doi.org/10.1016/j.jveb.2014.02.006de_DE
dc.relation.hasparthttp://dx.doi.org/10.1016/j.applanim.2012.10.003de_DE
dc.relation.hasparthttp://dx.doi.org/10.1016/j.applanim.2014.09.020de_DE
dc.relation.hasparthttp://dx.doi.org/10.1016/j.applanim.2016.05.005de_DE
dc.relation.hasparthttp://dx.doi.org/10.15654/tpk-140328de_DE
dc.relation.hasparthttp://dx.doi.org/10.11648/j.avs.20190701.14de_DE
dc.subjectMensch-Tier-Beziehungde_DE
dc.subjectGrundeinstellungde_DE
dc.subjectTaktile Mensch-Hund-Interaktionende_DE
dc.subjectAnpassungde_DE
dc.subjectWohlbefindende_DE
dc.subjectVerhaltensproblemede_DE
dc.subject.ddcddc:500de_DE
dc.titleVerhaltensphysiologische Reaktionen von Hunden und Katzen in sozial-emotionalen Tier-Mensch-Konfliktsituationende_DE
dc.typedoctoralThesisde_DE
dcterms.dateAccepted2020-12-17
local.affiliationFB 10 - Veterinärmedizinde_DE
thesis.levelthesis.habilitationde_DE
local.source.publishernameVVB Laufersweilerde_DE
local.source.publisherplaceGiessende_DE


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