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dc.contributor.advisorKönig, Sven
dc.contributor.advisorHinrichs, Dirk
dc.contributor.authorKrischke, Diana
dc.date.accessioned2021-12-13T10:10:23Z
dc.date.available2021-12-13T10:10:23Z
dc.date.issued2021-12-06
dc.identifier.urihttps://jlupub.ub.uni-giessen.de//handle/jlupub/388
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.22029/jlupub-321
dc.description.abstractRinderschauen – ein adäquates Mittel für die Zukunft der Zucht? Nutztierhaltung in Deutschland hat ein schlechtes Image und wird von vielen Seiten kritisch beobachtet. Diese Arbeit will herausfinden, ob es für die Zukunft sinnvoll ist, Rinderschauen abzuhalten, auch wenn sie für den Verband aufwändig und teuer sind. Die intrinsischen Motive für die Teilnehmer wurden untersucht, warum sie den Aufwand betreiben zu einer Schau zu fahren, was nicht im Verhältnis zu finanzieller Entschädigung steht. Ein weiterer Punkt der Arbeit fragt, ob es möglich ist, Tierschauen zu ersetzen, da fast alle relevanten Produktionsdaten bei Kühen digital zu messen und zu berechnen sind. Ausstellungen waren immer das „Fenster zum Tier“ für die Öffentlichkeit: Für Verbraucher, die die Tiere sehen, die sie nutzen, für den Verband, der die Population und Zuchtziele im Auge behalten muss und für den Züchter, der sein Herzblut präsentiert. Die identitätsstiftende Networking-Plattform in Form eines Gemeinschaftsevents bietet auch weiterhin viele Vorteile für alle Beteiligten. Verbände profitieren von der Sichtung der Tiere zur Justierung der Zuchtziele, von der Kundenbindung und der genauen Bestimmung ihrer Zielgruppe, von kritischen Stimmen zur Vermeidung einer Filterblase und zur Wahrung der Flexibilität, die auch spontan nötige Anpassungen in der Tierzucht seit jeher benötigen. Im Rahmen einer umfangreichen Literaturrecherche konnte die Systematik hinter der Tierzucht im Hinblick auf Tierschauen hergeleitet werden. Die Feldforschung in Form von teilnehmender Beobachtung unterstützt die Erkenntnisse auf vielen Ebenen. Die Arbeit führt zu Empfehlungen für Zuchtverbände zum Umgang mit Schauen. Zur Charakterisierung der Zuchtakteure und Tierschauteilnehmer wurden drei empirische Studien durchgeführt, die jeweils mit guter Beteiligung ein robustes Bild von unterschiedlichen Typen von Teilnehmern, ihren Anpaarungsentscheidungen, Einstellungen und Motiven untersuchen konnten. Eine Studie (N = 507) wurde im Hinblick auf Zuchtpraktiken allgemein zur Einordnung der Züchter, ihrer favorisierten Rassen und ihrer praktischen Arbeit durchgeführt. Die zweite Studie befasste sich mit aktiven Rinderschauteilnehmern (N = 438) und ihrer Lebenswelt und eine dritte Studie wurde zum Vergleich mit aktiven Pferdeschauteilnehmern (N = 430) durchgeführt. Der Vergleich beider Tierarten, die ähnlichen Aufwand in Haltung und Vorstellung bedeuten, lag auch aufgrund von geschichtlicher Vergleichbarkeit nahe. Hierbei kam heraus, dass Entscheidungen eher nach Art der Tierhaltung, also ob Hobby, Neben- oder Haupterwerb gefällt wurden, weniger unterschiedlich nach Spezies. Diese Erkenntnis kann helfen, in Zukunft von jeweils anderen Herangehensweisen der Verbände zu lernen. Schauteilnehmer an sich nehmen die Möglichkeit gern wahr, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, zu diskutieren und für ihre Bemühungen gesehen und geehrt zu werden. Eine Abgrenzung nach außen kann aber das Image der Züchter und der Landwirtschaft im Allgemeinen gefährden, wenn der Bildungsauftrag vernachlässigt wird. Die Diversität in deutschen Rinderrassen kann nur mit Hilfe von persönlichem Engagement erhalten bleiben. Die portraitierten acht Rassen mit unterschiedlichen Hintergründen und Entwicklungen zeigen, wie verschiedene Methoden die Zukunftsfähigkeit der Rasse, aber auch der Rinderzucht in Deutschland allgemein sichern wollen. Der Auftrag, die Zucht nachhaltig für künftige Generationen zu gestalten, kann ebenfalls nur über eine Präsenz der Tiere in der öffentlichen Wahrnehmung gewährleistet werden. Hier sind regionale Identitäten sowie eine Nahbarkeit für Außenstehende ein wichtiger Bestandteil der Zucht. Schauen sind also auch für kleine Rassen überlebenswichtig. Die kritischen Stimmen zu Tierschauen, beispielsweise zu Extremtieren, sollten ernst genommen werden, da sie die Möglichkeit bieten, frühzeitig auf Strömungen in der Öffentlichkeit zu reagieren. Schauen haben nach wie vor einen hohen Stellenwert im Züchterdiskurs und zur Imagebildung einer akzeptierten Landwirtschaft und lassen sich deshalb nicht durch die Digitalisierung am Tier ersetzen.de_DE
dc.language.isodede_DE
dc.rightsAttribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International*
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/*
dc.subjectTierzuchtde_DE
dc.subjectinterdisziplinärde_DE
dc.subjectRinderde_DE
dc.subjectPferdde_DE
dc.subjectGeschichtede_DE
dc.subjectTierschaude_DE
dc.subjectZuchtgeschichtede_DE
dc.subjectNutztierzüchterprofilede_DE
dc.subject.ddcddc:300de_DE
dc.subject.ddcddc:630de_DE
dc.subject.ddcddc:943de_DE
dc.titleRinderschauen - ein adäquates Mittel für die Zukunft der Zucht?de_DE
dc.typedoctoralThesisde_DE
dcterms.dateAccepted2021-11-26
local.affiliationFB 09 - Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagementde_DE
thesis.levelthesis.doctoralde_DE


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