OCT-gestützte morphologische Langzeitveränderungen der Makula bei ehemaligen Extremfrühgeborenen mit und ohne Frühgeborenenretinopathie in der Anamnese

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2022

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Die Netzhautentwicklung ist ein komplexer Prozess, der bereits intrauterin beginnt und sich bis in das Kleinkindesalter fortführen kann. Dieser Prozess kann bei frühgeborenen Kindern gestört sein, was sich in morphologischen Veränderungen des hinteren Pols, insbesondere der Makula lutea, zeigen kann. Die Veränderungen fovealer Strukturen sind in vivo und nichtinvasiv bereits im Kindesalter mithilfe der Optischen Kohärenztomographie (OCT) hochauflösend visualisierbar. In der vorliegenden Dissertation konnten foveale Veränderungen durch automatisierte Schichtdickenanalyse einzelner Retinaschichten im Rahmen einer Nachverfolgungsstudie in einer großen Kohorte dokumentierter, ehemals frühgeborener Kinder im Grundschulalter nachgewiesen und mathematisch definiert werden. Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 180 Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren untersucht. Davon waren 100 ehemalige Frühgeborene ohne Frühgeborenenretinopathie (n = 100 ohne-ROP), 50 mit spontan regredienter Frühgeborenenretinopathie (n = 50 sr-ROP) sowie 30 gesunde termingeborene Kinder (n = 30 Term). Bei allen Probanden wurden beide Augen mithilfe des Spectral-Domain Optische Kohärenztomographie (SD-OCT) gescannt. Dabei wurde jeweils ein Einzelscan sowie ein Volumenscan zentral über der Fovea aufgenommen. Anschließend erfolgte die Schichtsegmentierung und die Analyse mittels „DiOCTA“-Software (Device independent OCT Analysis; JLU Gießen). Aufgrund deutlich reduzierter Bildqualität mussten nur insgesamt sieben Kinder aus der Studie ausgeschlossen werden (n = 1 ohne-ROP; n = 2 sr-ROP; n = 4 Term). Der Fokus der Analyse wurde auf das Auftreten von ROP, Gestationsalter und Geburts-gewicht in Korrelation zur OCT-Morphologie gelegt. Wir konnten nachweisen, dass die Gesamtretinadicke der zentralen Fovea sowie Ganglienzellschicht + innere plexiforme Schicht (GCL+) und äußere Körnerschicht + äußere Grenzmembran (ONL+) bei frühgeborenen Kindern signifikant dicker ist als bei Termingeborenen. Weitere Datenanalysen zeigten negative Korrelationen von Gestationsalter und Geburstgewicht zu der Gesamtretinadicke. Durch die schichtspezifischen OCT-Analysen wurde bei einem Drittel aller Frühgeborenen ein Missverhältnis der ONL+ Schicht zur gesamten Retinadicke nachgewiesen. Das gestörte Verhältnis der äußeren Photorezeptorenschichten zu den inneren Netzhautschichten wurde als Macular Developmental Arrest (MDA) definiert.

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