Überlebenszeitanalyse von hybridverankerten Teleskopprothesen – Eine retrospektive Longitudinalstudie

Datum

2022

Weitere Beteiligte

Herausgeber

Zeitschriftentitel

ISSN der Zeitschrift

Bandtitel

Verlag

Zusammenfassung

Patienten mit nur wenig vorhandenen Restzähnen und Implantaten werden häufig mit einer herausnehmbaren hybridverankerten Teleskopprothese versorgt. Ziel der vorliegenden retrospektiven Studie war es, die Überlebenswahrscheinlichkeit von hybridverankerten Teleskopprothesen und deren Tragedauer bis zur ersten prothetischen Nachsorgemaßname zu untersuchen. Der Einfluss von verschiedenen zahnärztlich-prothetischen Parametern wurde berücksichtigt. Zusätzlich sollten sowohl die verschiedenen Ursachen für einen Funktionsverlust oder eine Neuanfertigung näher betrachtet als auch die verschiedenen prothetischen Nachsorgemaßnahmen untersucht werden. Des Weiteren wurde die Überlebenswahrscheinlichkeit der Hybridteleskoppfeiler ermittelt. In diesem Zusammenhang sollte auch die Ursache der Extraktion von natürlichen Zähnen oder Explantation von Implantaten festgestellt werden. Anhand des Patientenkollektivs der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Justus-Liebig-Universität Gießen konnten 43 Patienten mit insgesamt 47 hybridverankerte Teleskopprothesen und 120 natürliche Zähne und 177 Implantate im Zeitraum von 2004 bis 2021 statistisch ausgewertet werden. Für die Überlebenszeitanalyse wurde die Kaplan-Meier-Methode verwendet. Im Beobachtungszeitraum trat das Zielereignis Neuanfertigung oder Funktionsverlust bei drei Restaurationen (6,4%) ein. Die 5-Jahres-Überlebensrate lag bei 100% und nach 10 Jahren bei 75%. Alle untersuchten Variablen (Alter, Pfeileranzahl, Geschlecht, Tumorerkrankung, Kieferlokalisation und Gegenbezahnung) hatten keinen signifikanten Einfluss hinsichtlich des Zielereignisses (p > 0,05). Die 3-Jahres-Überlebensrate bis zur ersten durchgeführten prothetischen Maßnahme lag bei 7,05% und die 5-Jahres-Überlebensrate bei 3,52%. An 43 hybridverankerten Teleskopprothesen (91,49%) wurde während des Beobachtungszeitraums eine erste Intervention durchgeführt. Dabei war die häufigste Maßnahme die Entfernung einer Druckstelle. Einen signifikanten Einfluss auf die Überlebenswahrscheinlichkeit bis zur ersten durchgeführten Intervention zeigte die Variable Geschlecht im Breslow-Test (p < 0,05). Herausnehmbare Hybridrestaurationen zeigten bei Männern eine höhere Überlebensrate bis zur ersten prothetischen Maßnahme als bei Frauen. Bei einer Neuberechnung exklusive einer Adaptationsphase von 30 Tagen war jedoch keine Signifikanz mehr auffindbar. Im Beobachtungszeitraum kam es bei 22 Pfeilern (7,41%) zur Extraktion oder Explantation. Die 5-Jahres-Überlebensrate lag bei 90,49%, nach 10 Jahren bei 81,64%. Alle untersuchten Variablen fielen hinsichtlich des Zielereignisses nicht signifikant aus (p > 0,05). Der häufigste Grund für den Implantatverlust war eine Periimplantitis, bei den natürlichen Zähnen war es eine kariöse Zerstörung. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass Hybridteleskopprothesen eine sehr langlebige und erfolgreiche prothetische Therapieoption darstellen. Die Symbiose der beiden Pfeilertypen, in Kombination mit der sekundären Verblockung durch die Teleskopprothese, führen zu einer Steigerung der Überlebenswahrscheinlichkeit aller restaurationsimmanenten Bestandteile.

Beschreibung

Inhaltsverzeichnis

Anmerkungen

Erstpublikation in

Giessen: VVB Laufersweiler Verlag, 2022

Sammelband

URI der Erstpublikation

Forschungsdaten

Schriftenreihe

Erstpublikation in

Zitierform