Erhebung der medizinischen und ernährungstherapeutischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Morbus Crohn : Auswertung einer prospektiven Befragung der pädiatrischen Gastroenterologie-Ambulanzen der CEDATA-GPGE®

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2018

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Einleitung In Deutschland und Österreich werden Kinder und Jugendliche mit gesicherter Diagnose Morbus Crohn (MC), Colitis Ulcerosa (CU) und unklassifizierter chronisch entzündlicher Darmerkrankung (CED-U) im CED-Register CEDATA-GPGE® der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung (GPGE) erfasst. Dabei wird die medizinische und ernährungstherapeutische Behandlung der Betroffenen dokumentiert. Für die Heranwachsenden mit MC stellt eine mehrwöchige exklusive, enterale Ernährungstherapie (EET), bestehend aus einer flüssigen Formula-Diät mit dem gleichzeitigen Verzicht auf jegliche herkömmliche Nahrungsmittel, die Therapie der ersten Wahl zur Remissionsinduktion dar. Aufgrund der einseitigen Ernährungsweise ist die Akzeptanz seitens der Betroffenen jedoch häufig gering und das Risiko eines vorzeitigen Abbruchs hoch.

Methodik Anhand einer prospektiven Befragung der pädiatrischen Gastroenterologie-Ambulanzen der CEDATA-GPGE® wurden Aspekte der medizinischen und ernährungstherapeutischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit MC erhoben. Dabei wurde die Frage untersucht, mit welchen Variablen die Abbrecherrate der EET korreliert und welche diätetischen Empfehlungen den Heranwachsenden seitens der Kliniken für die inaktive Krankheitsphase gegeben werden. Ferner wurden die verschiedenen diätetischen Interventionen zur Remissionsinduktion und Remissionserhaltung, die derzeit in der Wissenschaft diskutiert werden, kritisch betrachtet.

Ergebnisse 83.9 Prozent der CEDATA-GPGE®-Kliniken empfahlen den Betroffenen für die Remissionsphase eine gesunde ausgewogene Ernährung unter Berücksichtigung individueller Unverträglichkeiten, 16.1 Prozent eine angepasste Vollkost. Hinsichtlich der Abbrecherrate der EET konnten keine signifikanten Korrelationen beobachtet werden. Allerdings zeigten sich Hinweise darauf, dass das Erlauben von herkömmlichen Lebensmitteln und Getränken sowie die Aromatisierung der Formulanahrung während der EET sowie eine längere diätetische Beratung des Patienten mit einer geringeren Abbrecherrate der EET verbunden war.

Schlussfolgerung Trotz Empfehlungen internationaler Fachgesellschaften konnten zwischen den CEDATA-GPGE®-Ambulanzen erhebliche Diskrepanzen hinsichtlich der klinischen Versorgung der Betroffenen beobachtet werden, denen mit Hilfe von Qualitätsverbesserungsinitiativen und der aktiven Teilnahme an Patientenregistern entgegengewirkt werden sollte. Ferner sollte langfristig eine auf Basis von klinischen Studien wirksame Ernährungstherapie zur Remissionsinduktion sowie zur Remissionserhaltung beim pädiatrischen MC etabliert werden, die eine adäquate Versorgung und eine hohe Therapieakzeptanz seitens der Betroffenen gewährleistet.

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