Klinische Bewährung von Einzelzahnkronen auf natürlichen Pfeilerzähnen unter besonderer Berücksichtigung möglicher modellierender Faktoren

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2020

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In den letzten Jahrzenten sorgten technische Innovationen sowie verbesserte Herstellungsverfahren für eine rasante Materialentwicklung im Bereich des Dentalmarktes. Neue, ästhetisch ansprechende Werkstoffgruppen für Einzelzahnkronen traten der verblendeten Metallkrone als ernstzunehmende Alternative entgegen. Der aktuelle Dentalmarkt bietet eine Vielzahl an Einzelzahnkronenkonzepten. Die große Auswahlmöglichkeit kann die Planung des individuellen Patientenfalls im zahnärztlichen Alltag dahingehend erschweren. Für die Bewertung von Einzelzahnkronen kann das Langzeitüberleben als Erfolgskriterium herangezogen werden und hilfreich bei der patientenbezogenen geeigneten Konzeptauswahl sein. Aus diesem Grund wurde in der vorliegenden retrospektiven Longitudinalstudie eine Überlebenszeitanalyse vorgenommen. Anhand dieser sollte die klinische Bewährung der Einzelzahnkronen in Abhängigkeit von modellierenden Faktoren untersucht werden. Dabei wurden insgesamt 996 Einzelzahnkronen auf natürlichen Pfeilerzähnen von insgesamt 430 Patienten (238 weiblich, 192 männlich), welche im Zeitraum von 2004 bis 2020 in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Justus- Liebig-Universität Gießen eingegliedert wurden, in die Studie einbezogen. Ein Patient konnte je nach Anzahl an Einzelzahnversorgungen einfach oder mehrfach in die Datenerfassung eingehen. Als statistische Methodik wurde das nichtparametrische Verfahren der Kaplan-Meier-Analyse herangezogen. Betrachtet wurden sowohl das Zielereignis Neuanfertigung als auch erste Maßnahme. Während des gesamten Beobachtungsintervalls mussten von insgesamt 996 Einzelzahnkronen 74 (7,4%) neuangefertigt und bei 175 (17,5%) eine erste Maßnahme ergriffen werden. Bezüglich des Zielereignisses Neuanfertigung zeigten sich 5- bzw. 10-Jahres-Überlebensraten von 92,0% bzw. 80,0%. Hinsichtlich der untersuchten modellierenden Parameter fiel der Faktor „Lokalisation innerhalb des Kiefers“ im Breslow- und Tarone-Ware-Test signifikant (p<0,05). Frontzahnkronen wiesen eine höhere Überlebensrate als Einzelzahnkronen im Seitenzahnbereich auf. Weiterhin zeigte sich eine signifikant höhere Überlebenswahrscheinlichkeit von Einzelzahnkronen ohne Stiftversorgung (p<0,05). Gründe für eine Neuanfertigung waren dabei Extraktion (n=20), prothetische Neu- oder Umplanung (n=18), parodontale Beschwerden (n=12), Pfeilerfraktur (n=6), Retentionsverlust (n=5), Verblendfraktur/Chipping (n=4), endodontische Behandlung (n=4), persistierender Dolor (n=2), Karies (n=2) und Randschlussmängel (n=1). Für das Zielereignis erste Maßnahme konnten 5-Jahres bzw. 10-Jahres-Überlebensraten Werte von 80,3% bzw. 63,3% verzeichnet werden. Hinsichtlich der Lokalisation innerhalb des Kiefers ergab sich ein signifikanter Unterschied in der Verweildauer (Breslow-Test, p<0,05) beider Vergleichsgruppen. Frontzahnkronen wiesen eine höhere Überlebensrate als Einzelzahnkronen im Seitenzahnbereich auf. Ferner lag eine signifikant höhere Überlebenswahrscheinlichkeit der Einzelzahnkronen vor, welche zuvor nicht mit einem Stift versorgt wurden (Log-Rank-Test, p<0,05). Befand sich in der Gegenbezahnung der Einzelzahnkrone herausnehmbarer oder implantatgetragener Zahnersatz, zeigten sich signifikant früher prothetische Nachsorgemaßnahmen als bei einer natürlichen Bezahnung, festsitzendem Zahnersatz oder keiner Bezahnung im Gegenkiefer (p<0,05). Gründe, die zu einer ersten Maßnahme führten, waren dabei parodontale Beschwerden (n=50), persistierender Dolor (n=32), prothetische Neu- oder Umplanung (n=18), Extrak-tion (n=17), endodontische Behandlung (n=14), Retentionsverlust (14), Verblendfraktur/Chipping (n=13), Karies (n=8), Pfeilerfraktur (n=6) und Randschlussmängel (n=3).

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Giessen: VVB Laufersweiler Verlag, 2020

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