Landesgartenschauen als Format der ereignisorientierten Entwicklung von Klein- und Mittelstädten

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2022-01

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Zusammenfassung

Vor dem Hintergrund eines zunehmenden globalen Wettbewerbs zwischen Städten sowie eines urbanen Strukturwandels hat die Ausrichtung von Events wie bspw. Olympische Spiele in den vergangenen Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen. Events können neben der Positionierung im Standortwettbewerb massive Auswirkungen auf die städtische Entwicklung haben. Während diese Effekte seit den 1990er Jahren intensiv unter den Begriffen Festivalisierung und ereignisorientierte Stadtentwicklung diskutiert werden, nimmt die Kritik an solchen Formaten zu. Hinsichtlich der fehlenden Nachhaltigkeit sowie negativer ökologischer und gesellschaftlicher Effekte von Mega-Events werden insbesondere kleinere Eventformate in kleineren Städten zunehmend relevant. Hierfür stellen in Deutschland Landesgartenschauen ein populäres Format dar und setzen Impulse für eine gesamtstädtische Entwicklung. Gleichzeitig besteht eine Diskrepanz zwischen ihrer Relevanz und der bisherigen wissenschaftlichen Diskussion. Ziel der Dissertation ist in diesem Kontext die Schaffung eines profunden Verständnisses für Landesgartenschauen als Format der ereignisorientierten Stadtentwicklung in Klein- und Mittelstädten. Darüber hinaus werden aus den Erkenntnissen konkrete Handlungsempfehlungen für die Politik und Praxis abgeleitet. Die Forschungsfragen werden anhand eines Mixed-Methods-Forschungsdesigns untersucht. Neben der Erhebung und Analyse einer Datenbank aller Landesgartenschauen seit 1990 werden neun Ex-Post-Fallstudien sowie vier begleitende Fallstudien mit Expert:inneninterviews, Ortsbegehungen und Dokumentenanalyse durchgeführt. Landesgartenschauen wirken in verschiedenen Phasen auf die ausrichtenden Klein- und Mittelstädte. In der Bewerbungs- und Planungsphase werden vielfältige Maßnahmen und Projekte geplant und realisiert. Die Umsetzung erfolgt neben den Landesgartenschau-Geländen zudem flankierend im gesamten Stadtgebiet und fokussiert Vorhaben, die bereits stadtentwicklungspolitisch geplant waren, weshalb Landesgartenschauen ein Katalysator für eine nachhaltige Stadtentwicklung sein können. Zudem können sie bereits vor der Ausrichtung gesellschaftliche Effekte haben, da Bürger:innen am Prozess beteiligt werden und ehrenamtliches Engagement gefördert wird. In der Durchführungsphase können Landesgartenschauen kurzfristige positive regionalökonomische Effekte erzielen, die eng mit dem Verhalten und der Aktivierung der Besucher:innen zusammenhängen. Des Weiteren ist die Durchführungsphase mit potentiellen Belastungen der Bevölkerung verbunden. Die Nachnutzungs- und Effektphase beschreibt mittel- und langfristige ökonomische, soziale, politische und ökologische Effekte der Landesgartenschauen sowie die Nachnutzung der Gelände und Anlagen, die eine große Bedeutung für die ausrichtenden Städte und deren Entwicklung haben. Die Prozesse und Strukturen von Landesgartenschauen werden in dieser Arbeit in einem konzeptionellen Modell dargestellt, welches im Rahmen der empirischen Untersuchung geprüft wird.

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Die Anhänge A-L der Dissertation sind veröffentlicht unter http://dx.doi.org/10.22029/jlupub-505

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