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Etablierung der transforaminalen endoskopischen Sequestrektomie zur Behandlung lumbaler Bandscheibenvorfälle an einem deutschen Universitätsklinikum: Was können wir von den ersten 44 Patienten lernen?

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2021

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Die transforaminale endoskopische Sequestrektomie mittels TESSYS® (Transforaminal Endoscopic Surgical System) – ist eine endoskopische Operationstechnik zur Entfernung lumbaler Bandscheibenvorfälle (BSV). Diese moderne, innovative und technisch anspruchsvolle Operationstechnik ist im universitären Setting bis dato nicht verbreitet. Mögliche Vorteile sind minimale Gewebetraumatisierung, geringer Blutverlust, schnelle Mobilisation der Patienten und kurze Krankenhausverweildauer. Daher ist sie eine relevante Therapiealternative zur mikrochirurgischen Diskektomie, welche das Standardverfahren zur Behandlung von lumbalen Bandscheibenvorfällen an der neurochirurgischen Klinik am Universitätsklinikum Gießen Marburg (UKGM) GmbH, Standort Gießen ist. Im Zeitraum von 2/2013 bis 2/2015 wurden insgesamt 44 Patienten aufgrund eines lumbalen Bandscheibenvorfalls mittels TESSYS® Technik operiert. Für 33 Patienten wurden retrospektiv demographische, radiomorphologische sowie intra- und postoperative Daten aus elektronischen Krankenakten entnommen und analysiert. In Analogie wurde eine prospektive Analyse für 11 Patienten durchgeführt. Zusätzlich wurden Verfahrenswechsel, Komplikationen und Re-operationen akribisch analysiert. Postoperativ und mittels im Mai 2015 versendeter Fragebögen (Last Follow-up, LFU) wurde die Patientenzufriedenheit (Macnab Kriterien) erhoben. Anhand aufwendiger prä- und postoperativer volumetrischer Magnet-Resonanz Untersuchungen wurde die radiologische Effektivität der Technik für die prospektive Studienkohorte ermittelt. Das mediane Alter der Kohorte betrug 52 Jahre und das mediane klinische Follow-Up 15 Monate. Die mediane Verweildauer betrug vier Tage. Die mediane OP-Dauer betrug 100 Minuten mit einem medianen Blutverlust von 50 ml. Mit 63% der gesamten Studienpopulation wurde am häufigsten das Segment LWK 4/5 operiert. Bei 50% der gesamten Studienpopulation trat ein kaudal sequestrierter BSV auf. Sechs Patienten wurden mit einem Bandscheibenvorfall Rezidiv inkludiert. Ein intraoperativer Verfahrenswechsel (mikrochirurgische Sequestrektomie) wurde in 4 Fällen durchgeführt. Schwere Komplikationen traten nicht auf. Bei sechs Patienten kam es zu transienten Komplikationen, 4 dieser Patienten wurden mikrochirurgisch revidiert. Der Vergleich von prä- und postoperativ sowie zum 12 Monate Follow-up der prospektiven Kohorte zeigte eine signifikante Reduktion des ODI Scores (p=0,003), SF-8 Scores (p=0,001) sowie der Bein- (p=0,0008) und Rückschmerzen (p=0,03) (VAS). Eine mediane postoperative signifikante Reduktion des Bandscheibenvolumens um 57,1 % (p = 0,02) wurde mittels magnetresonanztomographischer Volumetrie Untersuchung festgestellt. Die Etablierung endoskopischer Verfahren zur Behandlung von lumbalen Bandscheibenvorfällen in einem universitären Umfeld kann für selektierte Patienten mit primären und Rezidiv-Bandscheibenvorfällen sicher umgesetzt werden. Allerdings erschwerten eine limitierte Fallzahl aufgrund des Ausbildungsmandats unserer Klinik sowie die flache Lernkurve die Einführung der neuen Technik. Somit kann eine nachhaltige und sichere Ausbildung des endoskopischen Verfahrens für Operateure in vergleichbaren Kliniken nur nacheinander erfolgen.

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