Einfluss einer pharmakologischen Postkonditionierung auf die myokardiale Dysfunktion nach Reanimation am Schweinemodell

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2021

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Bis heute stellt der plötzlich eintretende Herz-Kreislauf-Stilllstand außerhalb des Krankenhauses eine große medizinische Herausforderung dar. Nach erfolgreicher kardiopulmonaler Reanimation und Wiederherstellung von stabilen Kreislaufverhältnissen beeinflusst vor allem das Postreanimationssyndrom die Überlebensrate der Patienten.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Therapiestrategie der pharmakologischen Postkonditionierung mittels Sevofluran. In zahlreichen Studien konnte gezeigt werden, dass volatile Anästhetika protektive Effekte für die Herzfunktion haben. Ziel dieser Arbeit war es somit, das volatile Anästhetikum Sevofluran als pharmakologische Postkonditionierung in der Postreanimationsphase nach erfolgreicher Reanimation nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand einzusetzen, um den myokardialen Endorganschaden zu reduzieren, die Herzfunktion zu stärken und somit zu einem besseren Überleben beizutragen. Die Untersuchungen erfolgten an 22 adulten Göttinger Miniaturschweinen. Nach endotrachealer Intubation und kontrollierter Beatmung wurde ein zentraler Venenkatheter (ZVK) und ein arterieller Thermodilutionskatheter eingeführt. Die Narkoseüberwachung wurde regelmäßig aufgezeichnet und zu festgelegten Messzeitpunkten wurde bei allen Schweinen arterielle Blutproben genommen. Zusätzlich wurde eine transösophagealen Echokardiographie und eine transpulmonalen Thermodilutionstechnik angewendet. Bei allen Schweinen wurde nach Auslösen von Kammerflimmern Basismaßnahmen und erweiterte Maßnahmen der kardiopulmonalen Reanimation durchgeführt. Die Versuchstiere wurden für die Postreanimationsphase in zwei Gruppen unterteilt. Die TIVA-Gruppe erhielt weiterhin eine total-intravenöse Anästhesie mit Propofol und Sufentanil während die SEVO-Gruppe mittels Sevofluran und Sufentanil anästhesiert wurde. In der Postreanimationsphase wurde ein definitiver myokardialer Schaden deutlich. Nicht nur die wichtigsten biochemischen Marker für eine Gewebe- bzw. Organschädigung (cTNT, Laktat, LDH), sondern besonders die Parameter für die systolische und diastolische Herzfunktion (LVEF, E/A-Quotient, MPI, HZV, GEF, CFI) lieferten eindeutige Ergebnisse. Im Vergleich zur TIVA schaffte es Sevofluran, die Parameter für die Herzfunktion statistisch signifikant zu verbessern und die biochemischen Marker für die Organschädigung tendenziell zu erniedrigen. Schon nach 24 Stunden wurde eine Reversibilität der Herzfunktion beobachtet. Die Übereinstimmung der Ergebnisse mit ähnlichen Studien zeigt, dass Sevofluran als pharmakologische Postkonditionierung nach einem spontanen Herz-Kreislauf-Stillstand den myokardialen Endorganschaden reduzieren, die Herzfunktion stärken und somit zu einem besseren Überleben beitragen könnte.

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