Examensstress beeinflusst neuroendokrine Mediatoren mit Auswirkungen auf die Immunantwort und Geweberegeneration bei gesunden jungen Frauen

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2022

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Hintergrund Stress kann je nachdem, wie er wahrgenommen wird, mit mannigfaltigen physiologischen Veränderungen einhergehen. Diese Veränderungen betreffen einerseits die direkte Hormonausschüttung als unmittelbare Reaktion auf den Stressor. Die Hormonausschüttung kann sekundär zu einer Modulation des Immunsystems führen, was sich wiederum auf die Fähigkeit verschiedener Gewebe zur Regeneration auswirken kann. Darüber hinaus führt anhaltender Stress zu Veränderungen in der Psyche von Menschen, was sich beispielsweise in verringerter Selbstwirksamkeit oder negativen Affekten niederschlagen kann. Material und Methoden Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden 33 Medizinstudentinnen, von denen 18 im Verlauf der Untersuchung das „Hammerexamen“ abgelegt haben, zu drei Zeitpunkten (zum Examenszeitpunkt sowie zwölf Wochen davor und danach) umfangreich untersucht. Dabei wurden verschiedene Zytokine als Marker des Immunsystems, die Regenerationsfähigkeit der Haarfollikel sowie verschiedene psychometrische Erhebungsverfahren genutzt. Die durchgeführte Untersuchung folgt dem Design einer quasiexperimentelle, naturalistischen, Pilotstudie mit Case-Control. Ergebnisse In der Examensgruppe kam es zu einem Abfall der Zytokinkonzentration zum Zeitpunkt der maximalen Prüfungsbelastung, wobei sich der Zytokinspiegel zwölf Wochen nach der Prüfung wieder normalisierte. Dies ging mit einer Dominanz der TH-1-Immunant-wort einher, wobei ein solcher Wechsel in der Kontrollgruppe nicht zu beobachten war. In der Examensgruppe konnten eine verringerte Haarproduktion und eine verringerte Pigmentierung beobachtet werden und der subjektiv empfundene Stress war signifikant mit Unruhe, Arbeitsunzufrieden, Besorgnis und Anspannung verbunden. Schlussfolgerung Auch wenn die immunologischen Ergebnisse teilweise im Widerspruch zu Literaturbefunden stehen, zeigen die Examensstudentinnen in allen Outcomeparametern andere Ausprägungen als die Kontrollgruppe, was als deutliche Reaktion auf den Stressor „Prüfung“ verstanden werden kann. Künftige Untersuchungen sollten mehr Probanden engmaschiger einbeziehen.

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