Langzeitentwicklung kindlicher Schädeldeformitäten : 5-Jahres-Vergleich von orthetisch behandelten und unbehandelten Kindern

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2020

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Zusammenfassung

In den letzten Jahren war ein sprunghafter Anstieg der Inzidenz der lagebedingten Schädeldeformitäten zu verzeichnen. Dies ist vor allem auf die „Back to sleep Campaign“ der American Academy of Pediatrics zur Vermeidung des plötzlichen Kindstodes (Sudden infant death syndrome; SIDS) zurückzuführen. Durch die Empfehlung, die Kinder während des Schlafens auf dem Rücken zu lagern, kam es zu einem Anstieg der Inzidenz lagebedingter Schädeldeformitäten. Neben der Stigmatisierung der Kinder durch moderate bis schwere Schädeldeformitäten sind die erhöhte Prävalenz von Malokklusionen und das Auftreten von neurologischen Entwicklungsverzögerungen Gründe für die Behandlungsempfehlung dieses Krankheitsbildes. Behandlungsmethoden, welche eine wirksame Therapie von lagebedingten Schädeldeformitäten darstellen, sind einerseits die krankengymnastische Beübung und Lagerung der Kinder und andererseits die Behandlung mit einer individuellen Kopforthese. Die Therapiemöglichkeit mit einer Kopforthese wurde erstmals von Clarren et al. im Jahr 1979 in der Literatur erwähnt. In der Literatur wird immer wieder angeführt, die krankengymnastische Therapie sei genauso effektiv zur Korrektur von Schädeldeformitäten wie die Behandlung mit einer Kopforthese. Da dies nicht der klinischen Erfahrung aus unserer Sprechstunde entspricht, sollte mit dieser Arbeit die Effektivität und der Langzeiterfolg der Behandlung mit einer individuellen Kopforthese mit dem spontanen Verlauf anhand von 40 behandelten und 41 unbehandelten Kindern vergleichend aufgezeigt werden. Wir konnten zeigen, dass eine signifikante Besserung von Plagiocephalien, also asymmetrischen occipitalen Abflachungen, bei moderater bis schwerer Ausprägung nur mit einer individuellen Kopforthese zu erreichen ist (p<0,0001). Weiterhin konnte gezeigt werden, dass Brachycephalien nicht von einer Therapie mit einer individuellen Kopforthese profitieren und sich langfristig auch ohne Kopforthese normalisieren (p=0,3709). Es konnte weiterhin gezeigt werden, dass die 3dimensionale Fotogrammetrie ein modernes Verfahren zur Vermessung von kindlichen Köpfen ist, welches sehr genau (CVAI, KI=-0,45-0,86; CI, KI=-2,94--1,24), reproduzierbar und nicht-invasiv, ist. Nach Auswertung der Bisslagen bei Kindern mit Schädeldeformitäten konnten Hinweise für erhöhtes Auftreten von Fehlbissen in der Gruppe derjenigen Probanden aufgezeigt werden, welche keine Kopforthesentherapie erhalten haben.

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