Effekte von Pirfenidon auf histogrammbasierte CT-Indizes bei idiopathischer pulmonaler Fibrose

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2022

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Die idiopathische pulmonale Fibrose (IPF) ist eine seltene, meist progredient verlaufende Erkrankung mit schlechter Prognose. Lange Zeit existierte keine wirksame medikamentöse Therapie. Im Jahr 2011 wurde mit Pirfenidon der erste Wirkstoff zur Behandlung zugelassen, der in Studien einen nachweislich mildernden Effekt auf den Krankheitsverlauf gezeigt hatte. In vorangehenden Therapiestudien wurden größtenteils Lungenfunktionsparameter als Wirksamkeitsvariablen gewählt. Insbesondere der Abfall der FVC ist als valider Verlaufsparameter akzeptiert. Aber auch dem Ausmaß der fibrosebedingten Veränderungen in der HRCT, die eine Schlüsselrolle in der Diagnostik einnimmt, wird in der Literatur ein hoher prognostischer Wert zugeschrieben. Eine Möglichkeit diese Veränderungen zu quantifizieren besteht in der Errechnung von CT-histogrammbasierten Indizes, die mit der Lungenfunktion korrelieren. Diese könnten sich ergänzend zu funktionellen Parametern als standardisierte und objektive Indikatoren eines Krankheitsprogresses etablieren. Im Rahmen einer retrospektiven Studie errechneten wir dafür die CT-Indizes mittlere Lungendichte, mediane Lungendichte, Skewness und Kurtosis in den HRCTs von insgesamt 67 mit Pirfenidon behandelten Patienten. Um die bereits bekannten Therapieerfolge auch anhand der Bildgebung zu validieren, wurde der Verlauf der Indizes vor und nach Therapiebeginn mit Hilfe von Regressionsanalysen in zwei Beobachtungszeiträumen (± 450 bzw. ± 1000 Tage) ausgewertet. Analog wurde mit den Ergebnissen der Lungenfunktionsuntersuchung (VC, FVC, FEV 1, TLC), der Diffusionskapazität (DLCO) und der Blutgasanalysen (pO2, pCO2, sO2) verfahren. Abschließend erfolgten Korrelationsanalysen von CT-Indizes und funktionellen Parametern. Im kürzeren Beobachtungszeitraum waren deutliche und zum Teil hochsignifikante Effekte der Pirfenidon-Therapie auf den Verlauf der Lungenfunktionsparameter (VC, FVC, FEV 1) und die Diffusionskapazität (DLCO) erkennbar. Bei der Auswertung der CT-Indizes waren lediglich lokal begrenzte Tendenzen eruierbar, die in der Summe aber durchaus auf Therapieeffekte hinweisen. Die Analyse der Blutgasparameter ergab hin- gegen keine signifikanten Effekte. Auch die Korrelationsanalysen zeigten nur partiell ordentliche Korrelationen zwischen den CT-Indizes und den Lungenfunktionsparametern. Als mögliche Gründe für die geringe Aussagekraft der Regressions- und Korrelationsanalysen der CT-Indizes sind einige Probleme aufzuführen, die in der Phase der Datenerhebung der Studie auftraten. Dazu gehören vor allem damals kaum standardisierte Scan-Protokolle/-Modi in der CT-Akquisition, geringe Patientenzahlen und eine erhebliche Varianz der Untersuchungszahlen. Im Anbetracht des Zusammenhangs von Lungenfunktion und dem Ausmaß der radiologischen Veränderungen ist davon auszugehen, dass zukünftige Studien mit standardisierten CTs und größeren Patientenzahlen deutlichere Effekte zeigen könnten.

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