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Let´s talk about sex - Zur Interpretation Jugendlicher von sexualbezogenen Videos auf YouTube

Datum

2022

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Zusammenfassung

In Zeiten der Digitalisierung sind Internetplattformen und soziale Netzwerke wie beispielsweise YouTube ein selbstverständlicher Teil der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Durch diese Omnipräsenz kommen Jugendliche auch in Kontakt mit sexualbezogenen Inhalten in YouTube. Die Dissertation beschäftigt sich über acht Kapitel mit der Forschungsfrage: „Wie werden sexualbezogene YouTube Videos von Jugendlichen rezipiert und interpretiert?". Ziel dieser Arbeit ist es Erkenntnisse über das Wahrnehmen, Erleben und Interpretieren von sexualbezogenen Inhalten auf der YouTube von Jugendlichen zu erhalten. Um die Forschungsfrage zu beantworten, wird sich für ein Mix-Methodes Design entschieden. Hierzu werden neun YouTube Videos mit mindestens 100.000 Abonent*innen analysiert. Es erfolgt sowohl eine quantitative Stimmungsanalyse mit Python als auch eine qualitative Erhebung mit Hilfe der Grounded Theory nach Strauss/Corbin. Die Videos werden in die vier Kanaltypen Education", „Entertainment", „How to & Style" und „People" unterteilt. Für diese werden jeweils 15 TopKommentare der jeweiligen Videos ausgesucht und in einem Kategoriensystem zusammengefasst. Die Ergebnisse zeigen, dass es viele Interessen an Themen der weiblichen Lust, Sex sowie an Anwendungstipps für sexuelle Praktiken oder Verhütung gibt. Sexualbezogene Videos haben auf Jugendliche in erster Linie eine emotionale Wirkung. Diese äußert sich in Neugier, Unsicherheit und Scham, aber auch in Unterhaltung und Spaß. Jugendliche können auf YouTube ihre Interpretation durch eine vereinfachte Like- oder Dislike-Angabe zum Ausdruck bringen oder durch das Kommentieren unter den Videos. Dabei stellt sich heraus, dass Jugendliche sexualbezogene Videos als lehrreich interpretieren. Ebenso begreifen Jugendliche, dass sie sich unter diesen Videos mitteilen und austauschen können. Aus diesen Ergebnissen bilden sich folgende sieben Thesen: 1. Die Kanaltypen „Entertainment“ und „People" sind dank Inszenierung und Tabu-Brüchen bei Jugendlich besonders populär. 2. Jugendliche reproduzieren Geschlechterrollen, jedoch setzen sie sich auch kritisch mit diesen auseinander. 3. Jugendliche zeigen sich verunsichert und suchen nach Bestätigung. 4. Humorvolle Kommentare sind beliebt und überspielen die erlebte Scham. 5. Jugendliche sind sexuell neugierig und zeigen sich mitteilungsbedürftig. 6. Das Sprechen über Sexualität erweist sich trotz ihrer Präsenz weiterhin als schwierig. 7. Sexualbezogene Videos werden von Jugendlichen als lehrreich empfunden.

Beschreibung

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