Chronische Inflammation im Alter als ein Risikofaktor der Atherosklerose und der präventive Effekt eines aktiven Lebensstils

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2024

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Die Atherosklerose und ihre Folgeerkrankungen stellen die häufigsten Todesursachen in der industrialisierten Welt dar. Neben klassischen Risikofaktoren, wie erhöhtem Blutdruck und LDL-Cholesterin, spielen inflammatorische Prozesse eine entscheidende Rolle bei der Pathogenese und erhöhte Entzündungsmarker gelten als Risikofaktoren. Mit steigendem Alter tritt eine Atherosklerose häufiger auf. Gleichzeitig unterliegt auch das Immunsystem Veränderungen im Alterungsprozess, welche unter anderem zu einer basal erhöhten inflammatorischen Aktivität führen können. Dieses als Inflammaging beschriebene Phänomen begünstigt die Entwicklung einer Atherosklerose. Man vermutet, dass Inflammaging und andere Risikofaktoren durch regelmäßige körperliche Aktivität beeinflusst werden können, was der Atherosklerose-Entstehung entgegenwirkt. Um diese Hypothese zu prüfen, haben wir 79 klinisch gesunde ProbandInnen ohne Vormedikation im Alter ≥ 55 Jahren untersucht. Es erfolgte eine Analyse systemischer Entzündungsmarker zur Quantifizierung inflammatorischer Vorgänge. Ein kardiovaskuläres Screening beinhaltete eine Sonografie der Arteria carotis communis zur Identifikation atherosklerotischer Veränderungen, eine Echokardiografie sowie eine nicht-invasive Messung vaskulärer Funktionsparameter. Durch einen Stufentest mit Spiroergometrie wurde die kardiopulmonale Leistungsfähigkeit bestimmt und durch die Analyse von Schrittzählen der Umfang der Alltagsaktivität quantifiziert. 29 ProbandInnen zeigten eine subklinische Atherosklerose der Arteria carotis communis. Im Vergleich zu Proband*innen ohne Atherosklerose waren sie im Mittel älter und hatten einen um 8 mmHg höheren systolischen brachialen Blutdruck. Die Level des IL-18 und OPN waren erhöht, wohingegen IL-10, IL-1ra, IL-4 und OPG erniedrigt waren. Eine höhere Leistungsfähigkeit war mit einer Verbesserung vaskulärer Funktionsparameter, einer Erniedrigung des Blutdrucks, des Körperfettanteils und des LDL-Cholesterins assoziiert. Die Alltagsaktivität korrelierte mit dem Level des OPG, IL-10 und IL-4 und es zeigte sich ein inverser Zusammenhang zwischen Leistungsfähigkeit und TNF-α Spiegel. Die Ergebnisse zeigen die zentrale Bedeutung des systolischen Blutdrucks bei der Atherosklerose-Entstehung. Außerdem verdeutlichen sie den potentiellen Effekt körperlicher Aktivität in der Prävention der Atherosklerose durch die Beeinflussung zahlreicher kardiovaskulärer Risikofaktoren, insbesondere der vaskulären Funktion und des Blutdrucks. Darüber hinaus muss man den Zustand einer chronischen Inflammation im Alter als weiteren eigenständigen Risikofaktor betrachten, der wahrscheinlich ebenfalls durch körperliche Aktivität positiv moduliert werden kann. Ein aktiver Lebensstil und der Erhalt der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit scheinen daher entscheidende Instrumente zur Aufrechterhaltung der Gesundheit im Alter zu sein.

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