Über die prognostische Aussagefähigkeit der präoperativ abgeleiteten Blink- und Masseterreflexe in der Beurteilung der postoperativen Funktion des N. facialis bei Operationen an Akustikusneurinomen
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Zusammenfassung
Das Auftreten von Fazialisparesen bzw. eine Verschlechterung von Fazialis-paresegraden nach Operationen an Akustikusneurinomen kann die Lebensqualität der Patienten erheblich beeinträchtigen. Dabei ist das postoperative Outcome von vielen Faktoren abhängig z. B. von der Tumorgröße, Tumorkonsistenz etc. In dieser Studie wurde untersucht, ob mittels der Ableitung vom Blink- und Masseterreflex eine Prognosestellung in Bezug auf die postoperative und weitere zeitliche Fazialis-pareseentwicklung möglich ist.Dazu wurden an 77 Patienten (44 weiblich und 33 männlich) eines mittleren Alters von 53 (20-77) Jahren die genannten Hirnstammreflexe hinsichtlich ihrer Veränderungen untersucht. Als Referenz wurden die Normalbefunde von 30 gesunden Probanden genommen. Dabei wurden zunächst aus Parametern wie Latenz, Dauer und Amplitude der betroffenen (tumortragenden Seite) und der gesunden Seite Differenzen gebildet. Anschließend wurde der statistische Zusammenhang zwischen diesen Differenzen und postoperativen Fazialisparesegraden bei Entlassung, im Zeitraum des zweiten und dritten postoperativen Jahres und im Zeitraum des vierten und fünften postoperativen Jahres berechnet.Es zeigte sich, dass zwischen den präoperativen Latenzdifferenzen von R1 und R2 und Fazialisparesegraden postoperativ (bei Entlassung) ein signifikant monotoner Zusammenhang besteht. Darüber hinaus konnte beobachtet werden, dass im weiteren postoperativen Verlauf eine starke Regenerierungstendenz der Funktion des N. facialis herrschte, so dass im Zeitraum des vierten und fünften postoperativen Jahres bei bis zu 93% der Patienten keine Fazialisparese mehr nachweisbar war.Anhand vorliegender Ergebnisse kann nun eine deutlich bessere Einschätzung des postoperativen Outcome erfolgen. Dies ist für die präoperative Beratung von Patienten von einem sehr hohen Wert.
The occurrence and the worsening of the facial paresis after operations on acoustic neuromas can considerably impair the quality of life. The postoperative outcome depends on many factors, for example like tumorsize and consistence of the tumor. This study was considering the question: is it possible to predict the grade of facial paresis by use of electrically evoked blink reflex and masseter reflex?The mentioned brainstem reflexes were investigated in 77 patients (44 women and 33 men) with an average age of 53 years (20-77) regarding their alterations. The normal results of 30 healthy persons were taken as the reference. The difference in latency, duration and amplitude between the healthy and the affected side was interrelated with postoperative manifestation of the facial paresis in the first days after the operation, in the time period of the second and third postoperative year and in the time period of the fourth and fifth postoperative year.The result was, that between the difference in latency of R1 and R2 preoperative and facial paresis grades in the first days after the operation was a significant monotone correlation. There was a strong tendency of regeneration in further clinical course, so that in the time period of the fourth and fifth postoperative year there wasnt a facial paresis in 93% of patients anymore.Regarding these results it is possible now to estimate the postoperative outcome in a better way. It can be used preoperatively to inform the patients about their prognosis.