The effects of procedures on decision making : experimental evidence
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Zusammenfassung
There is substantial empirical evidence and increasing recognition that not only outcomes, but also the procedures leading to them, can affect people' s utility from, and their reactions to, those decisions. However, there is still a large gap between numerous studies by non-economists (e.g., psychologists, sociologists, political scientists, and legal scholars) and the fact that economists began to investigate the role of procedures only recently. Thus, there is still an important research agenda to be developed by economists. The dissertation contributes to this by investigating the underlying question how people react to otherwise identical decisions which came about by different procedures. Behavioral and experimental economics may serve as an important link. Its aim is to integrate the insights of cognitive and social psychologists, as well as those of experimental economists, with neoclassical economic theory.
The dissertation is divided into two parts. The first part explores the relevance of procedures for social interaction whereas the main focus is put on recent experimental and theoretical findings in the social sciences (chapter 2). Besides, it discusses two methodological questions: First, do players decisions depend on the preference elicitation method, and second, does the approach of classifying people according to player types assist to a better understanding of behavior in experimental games (chapter 3). The second part introduces three new economic experiments for the research into procedural aspects (chapter 4-6). The objective is to analyze possible effects of (a) procedural fairness judgments, (b) procedural satisfaction, and (c) participation opportunities. Clear experimental evidence suggests that people not only value outcomes, but also the way that led to them. Thus, the dissertation contributes to a better understanding of human decision-making.
Aus der umfassenden empirischen Evidenz ist die Erkenntnis erwachsen, dass nicht nur Ergebnisse, sondern auch die Verfahrensweisen, die zu diesen Ergebnissen geführt haben, den Nutzen der Menschen und damit auch deren Reaktionen auf die Ergebnisse beeinflussen können. Dabei besteht jedoch eine deutliche Kluft zwischen den zahlreichen nicht-ökonomischen Studien (z.B. von Psychologen, Soziologen, Politikwissenschaftlern und Rechtswissenschaftlern) und der Tatsache, dass Ökonomen erst kürzlich mit der Erforschung der Rolle von Prozeduren begonnen haben. Daher wird argumentiert, dass Ökonomen diese Erkenntnisse aufgreifen und zum Gegenstand Ihrer Untersuchung der Determinanten menschlichen Entscheidungsverhaltens machen sollten. Die vorliegende Arbeit trägt hierzu bei, indem sie sich mit der grundlegenden Frage beschäftigt, wie Menschen auf identische Ergebnisse reagieren, die in unterschiedlichen Verfahrensweisen zustande gekommen sind. Zugleich wird argumentiert, dass die Verhaltensökonomik in Verbindung mit der experimentellen Ökonomik am besten geeignet ist, diese Erkenntnisse miteinander zu verknüpfen, für die Ökonomik begreifbar zu machen und dadurch die traditionell instrumentelle Sichtweise der Ökonomen zu erweitern. Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil demonstriert zum einen die Bedeutung von Prozeduren für soziale Interaktionen im Lichte der sozialwissenschaftlichen Forschung, wobei besonderes Augenmerk der jüngsten experimentellen und theoretischen Literatur gewidmet ist (Kapitel 2). Zum anderen diskutiert er zwei methodologische Fragestellungen, nämlich inwiefern unterschiedliche Präferenzoffenbarungsmechanismen unterschiedliche Ergebnisse liefern und inwiefern Versuchspersonen anhand ihres Verhaltens in experimentellen Studien zu Spielertypen klassifiziert werden können (Kapitel 3). Der nachfolgende zweite Teil stellt drei neue ökonomische Verhaltensexperimente zur Untersuchung prozeduraler Aspekte vor (Kapitel 4-6). Im Fokus der Untersuchung stehen dabei die folgenden Effekte, die eng miteinander verwandt sind. Es geht um Auswirkungen (a) prozeduraler Fairnessurteile, (b) prozeduraler Zufriedenheitsurteile sowie (c) um Auswirkungen von Teilhabemöglichkeiten. Die experimentellen Ergebnisse zeigen deutlich, dass sich Menschen nicht nur für Allokation an sich interessieren, sondern in hohem Maße bei Ihrer Bewertung eines Ergebnisses auch berücksichtigen, auf welche Art und Weise dieses Ergebnis zustande gekommen ist. Die Experimente wollen damit einen Beitrag zum besseren Verständnis menschlichen Entscheidungsverhaltens liefern.