6-monatige Bewegungsstudie unter Durchführung eines Kraftausdauertrainings sowie eines ausdauerorientierten Rehabilitationssportes bei Typ 2 Diabetikern mittels Untersuchung therapierelevanter Parameter
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Zusammenfassung
Regelmäßige körperliche Aktivität ist ein wesentlicher Teil der Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2. Die aktuellen Leitlinien empfehlen sowohl Ausdauertraining als auch Krafttraining und stützen sich bei ihren Empfehlungen auf die bisherige Studienlage. Die Studienlage über die Wirkung eines Krafttrainings, insbesondere als Grundlage einer Trainingsintervention, ist allerdings gering und basiert zumeist auf der Verwendung eines hypertrophieorientierten Krafttrainings. Eine vorausgegangene Studie hat vergleichbare positive Effekte jedoch auch für ein Kraftausdauertraining aufgezeigt. Ein Ausdauertraining erfolgt häufig gerätegestützt, was für den Alltag und die Langzeit-Compliance nicht immer ideal erscheint. Eine Kombination aus einem Kraftausdauertraining mit einem etablierten ausdauerorientiertem Rehabilitationssport könnte ein umfassendes Trainingskonzept darstellen.Das Ziel unserer Studie mit insgesamt 55 Patienten war es, die Effekte eines sechs monatigen gerätegestützten Kraftausdauertrainings sowie einer Erhöhung des Trainingsumfanges durch einen ausdauerorientierten Rehabilitationssport auf die therapierelevanten Parameter bei Diabetes mellitus Typ 2 Patienten zu ermitteln. Dabei erhielten GR1 und GR2 zweimal pro Woche ein Kraftausdauertraining. GR2 erhielt zusätzlich noch zweimal pro Woche einen ausdauerorientierten Rehabilitationssport. Eine signifikante Verbesserung des Hauptparameters HbA1c zeigte sich dabei nur in GR1. Eine Verbesserung des Lipidstoffwechsels konnte hingegen nur in GR2 erreicht werden. Körpergewicht und BMI konnten in GR1 und GR2 signifikant gesenkt werden. Weiterhin kam es in beiden Gruppen auch zu einer signifikanten Abnahme der Fettmasse, jedoch nur in GR1 zu einer signifikanten Zunahme der fettfreien Masse. Ebenso konnte der Ruheumsatz auch nur in GR1 signifikant erhöht werden. Die Muskelkraft hingegen konnte in beiden Gruppen signifikant gesteigert werden. Abschließend lässt sich festhalten, dass die Gruppe mit alleinigem Kraftausdauertraining (GR1) mehr von der Sportintervention profitierte als die Gruppe mit zusätzlichem ausdauerorientiertem Rehabilitationssport (GR2). Einzig für den Lipidstoffwechsel zeigte sich ein zusätzlich positiver Effekt in der Gruppe mit Rehabilitationssport. Der ausdauerorientierte Rehabilitationssport muss insofern mit eingeschränktem Erfolg gesehen werden und bedarf weiterer Überprüfungen. Eine Veränderung des Umfanges oder der Intensität ebenso wie die Durchführung des Rehabilitationssportes an einem separaten Tag könnten positivere Ergebnisse bringen. Ein Kraftausdauertraining kann hingegen weiterhin als Alternative zu den bisherigen Empfehlungen gesehen werden.
Regular exercise is an essential contribution to the treatment of diabetes mellitus type 2. Current guidelines recommend both, endurance training and strength training, and take previous studies into account. There are, however, only few studies dealing with the effects of strength training, especially of strength training as basis for a training intervention. Also, these studies are mostly based on hypertrophy-oriented strength training. However, a precedent study has revealed similar positive effects also for strength endurance training. Endurance training often relies on using machines which does not seem to be ideal for everyday life and longterm-compliance. A combination of strength endurance training and established endurance oriented rehabilitation sport could be a profound training concept.55 patients participated in our study. Our study s goal was to determine the effects of a six-month system supported strength endurance training and an increase of the training scope by an endurance oriented rehabilitation sport on the relevant parameters in the treatment of diabetes mellitus type 2. Both, GR1 and GR2, underwent a strength endurance training twice a week. In addition, GR2 underwent an endurance-oriented rehabilitation sport twice a week. A significant improvement of the main parameter HbA1c was only observed in GR1. An improvement of lipid metabolism could however only be achieved in GR2. Body weight and BMI were significantly lowered in GR1 and GR2. Furthermore, in both groups a significant decrease in fat mass was achieved. However, a significant increase in lean mass could only be achieved in GR1. Also, the resting metabolic rate was significantly increased only in GR1. Muscle strength, however, could be significantly increased in both groups.In conclusion, the group undergoing only the strength endurance training (GR1) benefited more from the sport intervention than the group undergoing additional rehabilitation sport (GR2). Only for the lipid metabolism an additional positive effect was observed in the group undergoing the additional rehabilitation sport. In this regard, the endurance-oriented rehabilitation sport has to be seen with limited success. Further research is needed. Changing the scope or intensity of the training as well as providing the rehabilitation sport on a separate day could lead to more positive results. A strength-endurance training can, however, still be seen as an alternative to previous recommendations.