Diagnostik und Therapie von Malnutritionssyndromen bei HIV-Infektion/AIDS und Mukoviszidose

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2001

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Zusammenfassung

Malnutrition ist ein häufig beobachteter Risikofaktor sowohl bei der HIV-Infektion als auch bei der Mukoviszidose. Da die Mangelernährungin signifikanter Weise die Mortalität und Morbitität beider Krankheitsbilder mitbeeinflußt, ist es von Bedeutung, die Malnutrition frühzeitig zuerfassen und zu behandeln. Fragestellung: An der Justus-Liebig-Universität wurde nach einer Evaluierung des Ernährungsstatus von ambulanten HIV- und Mukoviszidosepatientenüber einen Zeitraum von zwei Jahren eine individuelle Ernährungsbetreuung angeboten. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht,inwieweit sich der Ernährungszustand während des Untersuchungszeitraums veränderte und sich eine eventuelle Mangelernährungverhindern ließ. Patienten und Methodik: Es wurden die Daten von 10 HIV-Patienten (Stadium B; C) und von 123 CF-Patienten (Alter 0-38 Jahre) ausgewertet. Bei beidenPatientenkollektiven wurde neben den anthropometrischen Parametern die Körperzusammensetzung mittels einer bioelektrischenImpedanzanalyse BIA erhoben. Eine Ruheumsatzmessung der HIV-Patienten erfolgte mit der indirekten Kalorimetrie. Mit einer Blutanalysebestimmte man biochemische Ernährungsparameter. Die Patienten erhielten ein standartisiertes Ernährungsprotokoll mit nach Hause, umüber 7 Tage die Nahrungsmittel quantitativ und qualitativ zu notieren. Die Mukoviszidosepatienten sollten zusätzlich die eingenommenenPankreasenzyme dokumentieren. Ergebnisse: Der BMI der HIV-Patienten lag, trotz einzelner, starker Gewichtsveränderungen, zu beiden Untersuchungszeitpunkten im Normbereich. Eshatte somit kein Wasting stattgefunden. Die Auswertung der Ernährungsprotokolle ergab eine Abnahme der Energiezufuhr, aber dieNährstoffzusammensetzung konnte verbessert werden, indem die Proteinzufuhr erhöht wurde. Hinweise für eine Proteinmalnutrition gab esnicht. Bei den Mukoviszidosepatienten konnte die Energiezufuhr ebenfalls nicht gesteigert werden, aber die Fett- und Enzymzufuhrverbesserten sich. Dieser Erfolg zeigte sich in der Stabilisierung des Längen-Soll-Gewichts und in der Zunahme des BMI. Schlussfolgerungen: Die Ernährungsbetreuung sollte frühzeitig nach der Diagnosestellung beginnen und regelmäßig und kontinuierlich von einerErnährungsfachkraft durchgeführt werden.


Introduction: Malnutrition is a frequent risk factor of both HIV-infection and cystic fibrosis. Because malnutrition influences the mortality and morbidity ofboth diseases, early assessment and treatment of malnutrition is very important Design: At the Justus-Liebig-University individualized Nutritional Support was offered over a period of two years to outpatients with HIV-infectionand cystic fibrosis, after evaluation of their nutritional status. The present study was designed to assess the change of the nutritional statusand prevention of a potential malnutrition during the investigation period. Patients and Methods: Data of 10 HIV-infected patients (stages B; C) and 123 CF-Patients (age 0-38) were analysed. Beside anthropometric parameters, thebody composition of both patient-groups was determined by bioelectrical impedance analysis. The resting energy expenditure of theHIV-infected patients was measured with indirect calorimetry. Biochemical parameters of nutrition were determined from serum samples.Dietary intake was assessed using 7-day protocols at home. The patients with cystic fibrosis were also asked to document pancreaticenzyme replacement therapy. Results: At both time points the BMI of the HIV-infected patients was within normal range, despite some changes in weight. The evaluation of thenutrition recalls demonstrate a restricted total energy intake, but a higher protein intake. There was no sign of protein malnutrition. Theenergy intake of the CF-patients could not be increased, but the fat and enzyme intake were both increased. The successful nutritionalcounseling resulted in the stabilisation of the LSG and in the increases in BMI. Conclusions: Nutritional support and therapy are mandatory at an early stage of the disease and should be implemented by a qualified and experienceddietician or nutritionist.

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