Der Einfluss von körperlicher Aktivität auf renale Umbauprozesse in spontan hypertensiven Ratten

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2018

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Die arterielle Hypertonie ist mit einer Prävalenz zwischen 30 % und 45 % in Europa einer der wichtigsten kardiovaskulären Risikofaktoren. Neben Schlaganfällen und ischämischen Herzerkrankungen, ist die hypertensive Nephropathie eine direkte Folge des Bluthochdrucks. Diese kann aus einem langjährigen Bluthochdruck resultieren und ist selbst zweithäufigste Ursache einer terminalen Niereninsuffizienz. Regelmäßige körperliche Aktivität wird zur Prävention und Behandlung der Hypertonie von vielen Fachgesellschaften, wie der Deutschen Hochdruckliga in aktuellen Leitlinien empfohlen. Beispielhaft wird ein moderates Ausdauertraining (Joggen, Fahrradfahren oder Schwimmen) für 30 Minuten 5-7 Tage pro Woche genannt. Die Auswirkungen der körperlichen Belastung auf die Entstehung und den Progress hypertensiver Nierenschäden sind jedoch nur unzureichend erforscht.In der vorliegenden Arbeit wurde der altersabhängige Einfluss körperlicher Aktivität auf die Nierenfunktion und die renale parenchymale Genexpression hypertensiver Ratten untersucht. Neben den hämodynamischen Parametern (Blutdruck und Herzfrequenz), wurden regelmäßig das Körpergewicht und die Laufdaten erhoben. Die molekularbiologischen Adaptationen von insgesamt 36 Nieren normotensiver und 66 Nieren hypertensiver Ratten wurden mittels Real-time-PCR, Immunoblots und histologischer Schnitte analysiert. Die BUN-Werte als Maß für die Nierenfunktion wurde im Rattenplasma bestimmt.Die Ergebnisse der aktuellen Studie zeigen deutliche Unterschiede trainingsbedingter renaler Adaptationsmechanismen zwischen normotensiven und hypertensiven Tieren. In keiner Gruppe konnte ein blutdrucksenkender Effekt des intensiven Ausdauertrainings nachgewiesen werden. In den alten SHR, die das Training bei bereits etabliertem Hypertonus begannen, bewirkte die körperliche Belastung eine Verschlechterung der Nierenfunktion. In den entsprechenden normotensiven Kontrollen blieb die Nierenfunktion trotz einer Hochregulation der Struktur- und Fibrosemarker erhalten. Captopril hatte eine dem Training ähnliche Wirkung auf die Genexpression der Laufgruppen, verbesserte aber die Nierenfunktion deutlich. Als einer der bemerkenswertesten Befunde ist hier die unterschiedliche Regulation des PTH1-Rezeptors zu nennen. Die verbesserte Nierenfunktion unter einer Reduktion des renalen PTH1-R in den SHR lässt auf einen protektiven Mechanismus schließen. Die hypertensiven Tiere, die bereits im prähypertensiven Stadium mit dem Training begannen, zeigten im Gegensatz zu den alten Tieren eine verbesserte Zusammensetzung der Matrixkomponenten auf m-RNA-Ebene.


With a prevalence rate ranging from 30 % to 45 %, arterial hypertension is one of the most important cardiovascular risk factors in Europe. In addition to strokes and ischemic heart disease, hypertensive nephropathy is a direct result of hypertension. It may result from chronic hypertension and is even the second leading cause of end- stage renal failure.Regular physical activity is recommended for prevention and treatment of hypertension by many professional societies in current guidelines, such as the German Hypertension League. For example, a moderate endurance exercise (jogging, cycling or swimming) for 30 minutes 5-7 days per week is mentioned. However, the impact of physical stress on the onset and progression of hypertensive kidney damage has been, so far, inadequately researched.In the present work, the age-related influence of physical activity on renal function and renal parenchymal gene expression of hypertensive rats has been investigated. In addition to the hemodynamic parameters (blood pressure and heart rate), the body weight and the data of physical activity were collected regularly. The molecular biological adaptations with a total of 36 kidney normotensive and 66 hypertensive rat kidneys were analyzed by real-time PCR, immunoblots and histological sections. The BUN values as a measure of renal function were determined in rat plasma.The results of the current study show clear differences in training-related renal adaptation mechanisms between normotensive and hypertensive animals. In none of the groups was a blood pressure lowering effect of intensive endurance training be demonstrated. In the old SHR, which started training with the already established hypertension, the physical stress caused a worsening of kidney function. In the corresponding appropriate normotensive controls, renal function was maintained despite upregulation of structural and fibrosis markers. Captopril had a training-like effect on gene expression of the exercising groups, but significantly improved kidney function. One of the most notable findings is the different regulation of the PTH1-R. Improved renal function with a reduction of renal PTH1-R in the SHR suggests a protective mechanism.The hypertensive animals which started training already in the prehypertensive stage showed, in contrast to the old animals, an improved composition of the matrix components at the m-RNA level.

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