Adipain: eine prospektiv-randomisierte, placebokontrollierte Studie zum Nutzen der lokalen Schmerztherapie im Rahmen laparoskopischer Roux-Y-Magenbypassoperationen
Datum
Autor:innen
Betreuer/Gutachter
Weitere Beteiligte
Herausgeber
Zeitschriftentitel
ISSN der Zeitschrift
Bandtitel
Verlag
Zitierlink
Zusammenfassung
Um eine konsequente Durchführung des ERAS ®-Konzeptes bei Patienten nach einer Operation zu ermöglichen und somit das Risiko für eventuelle postoperative Komplikationen zu minimieren, muss eine adäquate Analgesie gewährleistet sein. Diese ist aufgrund der zahlreichen Nebenwirkungen von nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) und Opioiden gerade bei bariatrischen Patienten nicht auf rein systemischer Basis sinnvoll [57,64].
In der vorliegenden einfach verblindeten, prospektiv-randomisierten Studie evaluierten wir daher ein multimodales Schmerzkonzept bei Patienten, welche sich einem proximalen Roux-en-Y-Magenbypass unterzogen. 15 Patienten erhielten intraoperativ einen mit Ropivacain beimpften Schmerzinfusionskatheter (Verumgruppe) und 17 Patienten erhielten einen mit 0,9 % NaCl beimpften Schmerzinfusionskatheter (Kontrollgruppe) im Bereich der linkslateralen Trokarinzision. Primärer Endpunkt der Studie war die Schmerzintensität, gemessen anhand der visual analogue scale for pain (VAS-p), am zweiten postoperativen Tag. Sekundäre Endpunkte der Studie waren die Menge der eingenommenen systemischen Analgetika und die postoperative Rehabilitation der Lungenfunktion und Mobilität.
Im direkten Zwei-Gruppen Vergleich konnte bei der Auswertung des postoperativen Schmerzlevels kein Unterschied zwischen der Verum- und der Kontrollgruppe festgestellt werden (p≥0,05), jedoch benötigte die Kontrollgruppe einen halben Tag länger um ihr präoperatives Schmerzlevel wieder zu erreichen. Am Operationstag nahmen die Patienten der Kontrollgruppe weniger NSAR zu sich als die Verumgruppe (p=0,0142). Bei der Auswertung der Lungenfunktionsparameter zeigte sich, dass die Kontrollgruppe sowohl prä- als auch postoperativ statistisch signifikant besser als die Verumgruppe abschnitt. Bei der Auswertung der Differenz zwischen den jeweiligen prä- und postoperativen Lungenfunktionswerten konnten jedoch keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Studiengruppen nachgewiesen werden. Die Verumgruppe bewegte sich am zweiten postoperativen Tag mehr als die Kontrollgruppe (2591 +/-2156 Schritte Verumgruppe vs. 1336 +/- 943,8 Schritte Kontrollgruppe [p=0,0392]).