Das Ketzerverständnis bei Sebastian Franck und Matthias Flacius Illyricus am Beispiel der Katharer

dc.contributor.authorMüller, Sabine
dc.date.accessioned2022-11-15T09:51:53Z
dc.date.available2000-04-16T22:00:00Z
dc.date.available2022-11-15T09:51:53Z
dc.date.issued1997
dc.description.abstractKetzer, die nach kirchlichem Urteil Irrgläubigen, waren fast ständige Begleiterscheinungen der abendländischen Kirche und in der Glaubenswelt fest verwurzelt. Nach einem biblischen Vergleich galten sie im Mittelalter als die Füchse, die den blühenden Weinberg Gottes zerstörten, als Angesandte des Teufels und alsWölfe im Schafspelz. Sie standen für das Gegenbild des wahren Gläubigen, ihre negative Etikettierung im Mittelalter beruhte auf der frühchristlichen Apologetik und Patristik. Die Ketzer dagegen sahen sich zumeist als elitär Auserwählte und erhoben den Anspruch, die wahren und besseren Christen zu sein. Häresien können daher alsein Glaubenszeugnis gelten. Vor dem Hintergrund der religiösen Konflikte und Umbrüche der Reformationszeit wandten die Protestanten sich derKirchengeschichte zu und griffen zur legitimierenden Rekonstruktion einer Tradition ihrer Lehre auch auf die mittelalterlichen Ketzer zurück, die sie, ausgehendvon dem Kriterium der Opposition gegen die Papstkirche, zu ihren Vorläufern und in Umkehrung der katholischen Ketzerpolemik zu wahren Christendeklarierten. Somit wurden die mittelalterlichen Ketzer in einen neuen Kontext gebracht und zu Märtyrern erklärt, die für den wahren Glauben ihr Leben gelassen hatten. Diepropagandistischen Geschichtswerke der Protestanten wie die Magdeburger Centurien unter der Leitung des Lutherschülers Matthias Flacius Illyricustransferierten den reformatorischen Disput auf die historische Ebene. Die Pioniere der Ketzergeschichtsschreibung und Begründer der protestantischen Kirchengeschichtsschreibung Sebastian Franck (1499-1542) und MatthiasFlacius Illyricus (1520-1575) prägten als erste ein neues, positives Ketzerverständnis und machten aus dem Ketzerurteil einen Ehrentitel, um ihre eigenePosition als Verketzerte zu legitimieren. In der vorliegenden Arbeit wird am Beispiel der mittelalterlichen Bewegung der Katharer das Ketzerverständnis und die Ketzertypologie von Franck undFlacius anhand ihrer kirchenhistorischen Schriften und unter besonderer Berücksichtigung ihrer Biographie untersucht.de_DE
dc.identifier.urihttp://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-3178
dc.identifier.urihttps://jlupub.ub.uni-giessen.de//handle/jlupub/8429
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.22029/jlupub-7818
dc.language.isodede_DE
dc.rightsIn Copyright*
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/page/InC/1.0/*
dc.subject.ddcddc:900de_DE
dc.titleDas Ketzerverständnis bei Sebastian Franck und Matthias Flacius Illyricus am Beispiel der Katharerde_DE
dc.typemasterThesisde_DE
local.affiliationFB 04 - Geschichts- und Kulturwissenschaftende_DE
local.opus.fachgebietGeschichtede_DE
local.opus.id317
local.opus.instituteHistorisches Institutde_DE
thesis.levelDiplomde_DE

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