Die COVID-19- assoziierte Sinus- und Hirnvenenthrombose im Vergleich: Untersuchung des Schweregrades, der Behandlung und der funktionellen Erholung
dc.contributor.advisor | Gerner, Stefan | |
dc.contributor.author | Maxhuni, Toska | |
dc.date.accessioned | 2025-06-24T06:44:30Z | |
dc.date.available | 2025-06-24T06:44:30Z | |
dc.date.issued | 2025-10 | |
dc.description.abstract | Hintergrund: Die zerebrale Sinus- und Hirnvenenthrombose (SHVT) stellt eine seltene, aber potenziell lebensbedrohliche Ursache für Schlaganfälle dar. In mehreren Studien wurde über eine erhöhte Inzidenz von SHVT im Zusammenhang mit einer Infektion durch das Coronavirus SARS-CoV-2 (COVID-19; i.e. CoV19) sowie nach SARS-CoV-2- Impfungen berichtet. Vergleichende Daten zu klinischen Charakteristika, radiologischen Befunden und Behandlungsergebnissen bei CoV19-assoziierter versus nicht-CoV19- assoziierter SHVT sind bislang nur unzureichend verfügbar. Methoden: In dieser monozentrischen retrospektiven Beobachtungsstudie wurden Patientinnen und Patienten mit bildgebend gesicherter SHVT erfasst, die sich im Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2022 in der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Gießen (UKGM) vorstellten. Die Patientenkohorte wurde in zwei Gruppen unterteilt: SHVT im Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Infektion oder COVID-19-Impfung (CoV19- SHVT) und SHVT ohne entsprechenden Zusammenhang (non-CoV19-SHVT). Die Gruppen wurden hinsichtlich demografischer Daten, Risikofaktoren, klinischer Präsentation, neuroradiologischer Befunde sowie Behandlungsergebnissen bei Entlassung, nach sechs Monaten und zum letzten verfügbaren Follow-up analysiert. Zusätzlich erfolgte eine Subgruppenanalyse zur Differenzierung zwischen infektionsassoziierter und impfassoziierter CoV19-SHVT. Ergebnisse: Es wurden insgesamt 122 Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf SHVT identifiziert. Nach Ausschluss von Fällen mit unvollständiger Datengrundlage (n = 20) oder fehlender bildgebender Diagnostik des zerebralen venösen Systems (n = 31) wurden 71 Fälle mit gesicherter SHVT in die finale Analyse eingeschlossen. Davon entfielen 11 Fälle auf die CoV19-SHVT-Gruppe (davon n = 3 nach SARS-CoV-2- Infektion, n = 8 nach Impfung), 60 Patienten wurden der non-CoV19-SHVT-Gruppe zugeordnet. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede im medianen Alter (CoV19: 36 Jahre [IQR: 22–70] vs. non-CoV19: 41 Jahre [IQR: 27–64]) oder im Geschlechterverhältnis (weiblich: 36,4 % vs. 65,0 %). Die CoV19-SHVT-Gruppe wies insgesamt eine geringere Prävalenz klassischer Risikofaktoren auf; bei 72,7 % wurde eine Vakzin-induzierte immunvermittelte Thrombotisch-Thrombozytopenische Purpura (VITT) als ätiologischer Faktor identifiziert. In der non-CoV19-SHVT-Gruppe waren hereditäre Thrombophilien mit 45,0 % am häufigsten vertreten. Keine Patientin bzw. kein Patient mit CoV19-SHVT wies bei Aufnahme eine Vigilanzminderung auf. Fokale neurologische Defizite traten bei 30,0 % der CoV19-SHVT-Fälle auf, verglichen mit 51,7 % in der Vergleichsgruppe. Intrakranielle Blutungen und venöse Infarkte wurden in der CoV19-SHVT-Gruppe bei 27,3 % bzw. 9,1 % dokumentiert, gegenüber 30,0 % bzw. 16,7 % in der non-CoV19- SHVT-Gruppe. Die Mortalität bei Entlassung betrug 9,1 % in der CoV19-SHVT-Gruppe im Vergleich zu 3,3 % in der Kontrollgruppe. Hinsichtlich der funktionellen Behandlungsergebnisse im Follow-up-Zeitraum ergaben sich keine signifikanten Gruppenunterschiede. Die Subgruppenanalyse zeigte keine relevanten Differenzen zwischen infektions- und impfassoziierter CoV19-SHVT bezüglich klinischer, bildgebender oder therapeutischer Charakteristika. Schlussfolgerung: Diese monozentrische retrospektive Analyse zeigt, dass SHVT im Zusammenhang mit Covid19-Infektionen oder Covid-19-Impfungen hinsichtlich klinischer Präsentation, radiologischer Befunde und funktionellem Outcome nicht schwerwiegender verläuft als SHVT anderer Genese. Die beobachtete niedrigere Prävalenz klassischer Risikofaktoren und die Dominanz von VITT als Ätiologie unterstreichen jedoch die pathophysiologischen Besonderheiten der CoV19-SHVT. Multizentrische Registerstudien mit größeren Fallzahlen sind erforderlich, um diese Ergebnisse zu validieren und das Risikoprofil betroffener Patientinnen und Patienten weiter zu charakterisieren. | |
dc.identifier.uri | https://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/20641 | |
dc.identifier.uri | https://doi.org/10.22029/jlupub-19991 | |
dc.language.iso | de | |
dc.rights | Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International | en |
dc.rights.uri | http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/ | |
dc.subject.ddc | ddc:610 | |
dc.title | Die COVID-19- assoziierte Sinus- und Hirnvenenthrombose im Vergleich: Untersuchung des Schweregrades, der Behandlung und der funktionellen Erholung | |
dc.type | doctoralThesis | |
dcterms.dateAccepted | 2025-02-03 | |
local.affiliation | FB 11 - Medizin | |
thesis.level | thesis.doctoral |
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