Perspektivenübernahme und soziale Kompetenz – Bausteine zur Förderung des sozialen Lernens in der Grundschule

Abstract

Der strukturelle Bruch zwischen der Bedeutung und der gesellschaftlichen Relevanz von sozialen Kompetenzen und den eingeschränkten Möglichkeiten ihres Erwerbs scheinen gegenwärtig zu einem unüberwindbaren Problem geworden zu sein, das die gesamte Gesellschaft betrifft. Wie aber kann die Grundschule dieser Tendenz entgegenwirken und gleichzeitig eine nachhaltige Förderung der so wichtigen sozialen Kompetenzen unterstützen? Als Lösungsvorschlag wird in dieser Dissertation ein Ansatz in den Mittelpunkt gestellt, der die Fähigkeit zur Perspektivenübernahme in den Fokus nimmt, die als Grundvoraussetzung zur Auseinandersetzung und Verständigung mit anderen Menschen gilt. Mit der Untersuchung der Fähigkeit zur Perspektivenübernahme als Baustein des sozialen Lernens hat diese Dissertation den Anspruch, einen distanzierten und umfassenden Blick auf das Dilemma des Mangels und des Erwerbs von sozialen Kompetenzen im Kontext der Grundschule zu werfen, die über die Betrachtung postmoderner gesellschaftlicher und bildungspolitischer Strukturen geht. Auf diese Wiese werden die Zusammenhänge zwischen den spezifischen gesellschaftlichen Tendenzen und den typischen Erscheinungsformen sozialer Inkompetenz bei Schülerinnen und Schülern von heute erkennbar gemacht und die Förderung der Perspektivenübernahme in dieser Konstellation als besonders geeignete und praktikable Lösung im Sinne einer nachhaltigen Förderung der sozialen Kompetenz in Betracht gezogen.