Das Theorie-Praxis-Verhältnis aus Perspektive von Studierenden der Kindheitspädagogik – Eine empirische Studie über kindheitspädagogische Studiengänge
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Zusammenfassung
Das Theorie-Praxis-Verhältnis wird in der Erziehungswissenschaft seit Langem sehr kontrovers und immer wieder neu diskutiert. Daher existieren vielfältige Deutungen und Interpretationen, die je nach erziehungswissenschaftlicher Positionierung miteinander im Forschungsfeld konkurrieren. Den sich daraus ergebenen Spannungsfeldern und Herausforderungen muss sich auch die akademische Kindheitspädagogik stellen, um ihre Studierenden professionell (im Sinne der Etablierung einer forschungsorientierten, reflektierten Handlungsfähigkeit) für die spätere berufliche Tätigkeit in diesem Handlungsfeld auszubilden. Welche Perspektive Studierende auf diese Thematik haben, welches Verständnis sie diesbezüglich mitbringen und was ihnen geholfen hat, Theorie und Praxis im Studium miteinander zu verbinden, stellte bisher ein Forschungsdesiderat dar, welches durch die vorliegende Studie bearbeitet wurde. Die Arbeit stellt somit die Studierenden als Experten für die und als reflexives Subjekt in der Theorie-Praxis-Verknüpfung in den Mittelpunkt. Um die zentrale Fragestellung „Welche Perspektiven haben Studierende kindheitspädagogischer Bachelor-Studiengänge auf das Theorie-Praxis-Verhältnis in ihrem Studium?“ beantworten zu können, wurden 13 Fokusgruppeninterviews mit Studierenden grundständiger Bachelor-Studiengänge in ganz Deutschland geführt. Diese wurden mit Hilfe des entwickelten „Spezifischen Ablaufmodells der Qualitativen Inhaltsanalyse für die Fokusgruppen“ - auf Grundlage verschiedener Modelle der inhaltlich-strukturierenden Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring und Kuckartz – ausgewertet. Eine Auswahl der auf diesem Weg deduktiv-induktiv gebildeten Kategorien wurde vertiefend betrachtet und analysiert. Dies erfolgte anhand eines vierschrittigen Vorgehens: 1. eine allgemeine, inhaltliche Beschreibung, 2. eine interpretierende Paraphrase, 3. eine Auseinandersetzung mit sich daraus ergebenen theoretischen Vertiefungen und 4. die kritisch-reflexive Einordnung der studentischen Aussagen in den wissenschaftlichen Diskurs. Die empirisch herausgearbeiteten Verständnisse der Studierenden führen zu grundlegenden und übergreifenden Konsequenzen, die im Hinblick auf eine produktive Ausgestaltung des Theorie-Praxis-Verhältnisses berücksichtigt werden müssen. Zudem lassen sich strukturelle und hochschuldidaktische Empfehlungen - auf Grundlage der empirischen Ergebnisse in Verbindung mit den geführten wissenschaftlichen Auseinandersetzungen - formulieren. Ziel der Arbeit ist es, Lehrenden und Studiengangsleitungen Anregungen zur Weiterentwicklung der Studiengänge auf genereller, strukturell-organisatorischer und hochschuldidaktischer Ebenen - unter besonderen Berücksichtigung der studentischen Sichtweisen - zu liefern, um einen gewinnbringenden und produktiven Theorie-Praxis-Bezug im kindheitspädagogischen Studium zu ermöglichen.