Vergleich von persistierenden und transienten retinalen Arterienverschlüssen im Hinblick auf das kardiovaskuläre Risikoprofil: eine Querschnittsstudie

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2024

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In der vorliegenden Arbeit wurden die kardiovaskulären Risikoprofile und Komorbiditä- ten zwischen Patient:innen mit persistierendem (RAV) und transientem (AF) retinalem arteriellem Verschluss verglichen. Die Untersuchung wurde am Universitätsklinikum Gießen durchgeführt, wobei alle zwischen Juni 2020 und Juni 2022 vorstelligen Pati- ent:innen einbezogen wurden. Hauptziele waren es, festzustellen, ob sich RAV und AF analog zu akuten ischämischen Schlaganfällen (AIS) und transienten ischämischen Atta- cken (TIA) verhalten, und wie sich die klinischen Outcomes bei Patient:innen mit RAV nach intravenöser Thrombolyse (IVT) darstellen. Insgesamt wurden 116 Patient:innen untersucht, die entweder unter einem RAV oder einer AF litten. Es lagen keine signifi- kanten Unterschiede in Alter, Geschlecht oder in der Verteilung der zugrundeliegenden Ursachen (TOAST-Kriterien) vor. Auch in ihren vaskulären Risikoprofilen ähnelten die Gruppen einander. Patient:innen mit RAV zeigten jedoch tendenziell höhere Raten an ar- terieller Hypertonie, Diabetes mellitus und Vorhofflimmern. Die ophthalmologischen Be- funde ergaben, dass ein Großteil der Patient:innen mit RAV unter einer erheblichen visu- ellen Beeinträchtigung litt. Die klinischen Outcomes zeigten, dass in beiden Gruppen häufig eine Neueinleitung beziehungsweise Intensivierung einer antithrombotischen pharmakologischen Therapie notwendig wurde. Patient:innen mit AF erhielten häufiger vaskuläre Interventionen wie eine Carotis-Thrombendarteriektomien oder ein Stenting der A. carotis interna. Patient:innen mit RAV wiesen ein leicht schlechteres neurologi- sches Outcome auf, gemessen anhand des NIHSS- und mRS-Scores bei Entlassung. Eine IVT führte bei den entsprechend behandelten Patient:innen zu keiner relevanten Verbes- serung des Sehvermögens, was Fragen zur Effektivität dieser Behandlungsmethode auf- wirft. Die Ergebnisse der Arbeit legen nahe, dass sowohl Patient:innen mit RAV als auch Patient:innen mit AF ein hohes vaskuläres Risikoprofil aufweisen und eine intensive zü- gige diagnostische und therapeutische Abklärung benötigen. Eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Augenärzt:innen und Neurolog:innen ist notwendig, um die klinischen Ergebnisse in Zukunft zu verbessern und eine effektivere vaskuläre Sekundär- prophylaxe zu ermöglichen. Zudem sollte die Öffentlichkeitsarbeit verstärkt werden, um das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer schnellen medizinischen Abklärung bei transienten und persistierenden retinalen Verschlüssen zu erhöhen.

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