Abfall - eine Tatsache ohne Meinung
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Zusammenfassung
Ziel und Aufgabe dieser Arbeit ist eine Typenbildung bezüglich des Abfallverhaltens. Die ersten vier Kapitel entwickeln einen Zugang zu Abfall. Abfall wird als eine Metapher für diePostmoderne gehandhabt. Dieses Bild vermag es, die Opposition von Materie/Abfall und Geist/Vernunft zu veranschaulichen und kann gleichzeitig zeigen, dass diese Oppositionhistorisch gewachsen, also nicht alternativlos ist. In diesen ersten vier Kapiteln wird eine Analogie zwischen der Entwicklung hin zu abstrakteren Weltbildern, und der zunehmendenEntwertung von Materiellem, Körperlichem ausgearbeitet. Im fünften Kapitel werden die Weltbilder dann mit unterschiedlichen Idealtypen gleichgesetzt. Je nachdem, wie eine Personmit den Ansprüchen der Moderne umgeht, genauso soll auch sein Verhalten gegenüber dem Komplex, der Metapher Abfall sein. Diese These kann dann in der Empirie plausibelgemacht, jedoch nicht bewiesen werden. Ausgehend von den relevanten Wahrnehmungsformen von Abfall, wird dieser in Interpretation der Theorie Bruno Latours als Tatsache ohne Meinung definiert. Als solcher wird er nichtwahrgenommen. Abfall ist das Komplementär von Weltbildern, insofern als dass er aus ihnen herausfällt. Als Weltbild wird das Verhältnis zum Abfall Typen zuordenbar. Die Moderne bringt zwei Typen hervor (in Abgrenzung zu einem vormodernen Typus). Diese beiden Typen versinnbildlichen in ihrer Ausprägung, die zwischen Ambivalenz und Eindeutigkeit changiert, das moderne Abfalldilemma: ,Entweder man verdrängt die Auswirkungen des Konsums, oder man schränkt die Teilhabe an der gesellschaftlichen Wirklichkeit ein und abstrahiert vonseiner Alltagsumgebung, um universalen Erfordernissen gerecht zu werden.