Nachbarschaft : Sammelband zur ersten Tagung am 05. Dezember 2015

Zusammenfassung

Pflanzen führen oftmals unter Nachbarn zu Streit: Der grenznahe Eichenbaum verdunkelt das eigene Grundstück, der benachbarte Garten erscheint ungepflegt, der Pflanzzwerg des Nachbarn trägt keine Hose. Philologisch fragwürdig wird so mancher sagen oder denken: „In dem Wort Nachbarschaft steckt in jedem Fall Arsch.“ Aus der Nähe betrachtet dürfte das Wachstum unserer „Pflanze“ mit dem Namen „StArk“ jedoch weniger für Ärgernis als für Anerkennung sorgen. Denn der im Juli 2015 aufkeimende Gedanke, an der Justus-Liebig-Universität Gießen einen interdisziplinär ausgerichteten Studentischen Arbeitskreis für Studierende und Alumni des Fachbereichs „Geschichts- und Kulturwissenschaften“ zu gründen (vgl. https://www.uni-giessen.de/fbz/fb04/studentische_gruppen/stark-studentischer-arbeitskreis), bietet nun mit dem vorliegenden Sammelband zu einer am 5. Dezember 2015 stattgefundenen Tagung erste erkenntnisreiche Früchte. Diese sind aus einer theoretisch und methodisch fundierten sowie interdisziplinär angelegten und epochen-übergreifenden Auseinandersetzung mit dem Thema „Nachbarschaft“ gereift: Christian Jung bietet zunächst eine methodische und theoretische Annäherung an „Nachbarschaft“. Roman Tischer beleuchtet in seinem Beitrag die Raumwahrnehmung und das Identitätskonzept des ersten Lombardenbundes. Dem nachbarschaftlichen Dualismus und machtpolitischen Konflikten zwischen Burg und Stadt Friedberg im Mittelalter gehen Simone Brehmer und Pascal Wengert nach. Timo Mohr untersucht die Transformation des Nachbarschaftsaspekts vor und nach dem großen Brand in London 1666, wohingegen Markus Jakob, M. A., die deutschen Auswanderer an der Wolga im 18. Jahrhundert behandelt. Nachbarschaftskonzeptionen in Elizabeth Gaskells Roman 'North and South' sind Thema des Beitrags von Larissa Sebastian. Raumwahrnehmung nach dem Zweiten Weltkrieg in Gießen − Isolation versus Nachbarschaft? Dieser Frage geht Sarah Noske in ihrem Aufsatz nach. Am Ende des vorliegenden Sammelbandes bieten Nazim Diehl und Dennis Müller humoristische Zugänge zum Stereotyp des „Ossis“. Kurzum: Ein wahrer Obstsalat aus den Geschichts- und Kulturwissenschaften!

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