Die Beziehung basaler und komplexer musikalischer Fähigkeiten: Zeitlich-rhythmische Fähigkeiten und Tonvorstellungsfähigkeiten im Kindesalter

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Die Entwicklung musikalischer Fähigkeiten beginnt in der frühen Kindheit mit der Wahrnehmung von Musik und den ersten rudimentären Bewegungen zur Musik. Diese grundlegenden musikalischen Fähigkeiten werden durch frühe Enkulturationsprozesse auf die umgebende Musikkultur spezialisiert und verfeinert. Die Spezialisierung auf die umgebende Musikkultur ermöglicht Kindern mehr soziale Teilhabe. Mit zunehmender sozialer Teilhabe können Kinder besser mit ihrer musikalischen Umwelt interagieren. Um besser mit ihrer Umwelt interagieren zu können, entwickeln Kinder neben frühen basalen musikalischen Fähigkeiten in der späteren Kindheit komplexe musikalische Fähigkeiten. Es scheint daher unverzichtbar, das theoretische Wissen über die späte Entwicklung komplexer musikalischer Fähigkeiten zu vertiefen, um daraus gezielte Ansätze zur Förderung der sozialen Teilhabe abzuleiten. Zur Entwicklung komplexer musikalischer Fähigkeiten fehlt es bislang an Studien, in denen die Weiterentwicklungen der frühen basalen musikalischen Fähigkeiten berücksichtigt und deren Beitrag zur Entwicklung komplexer musikalischer Fähigkeiten analysiert wird. Da bisherige Studien sowohl für zeitlich-rhythmische Fähigkeiten als auch für Tonvorstellungsfähigkeiten auf die Entwicklung früher basaler und später komplexer musikalischer Fähigkeiten hinweisen, werden in die vorliegende Arbeit beide Entwicklungsprozesse aufgenommen.
Das Ziel für die Untersuchung der komplexen zeitlich-rhythmischen Fähigkeiten ist es, ein tieferes Verständnis für die Frage zu erlangen, wie sich die Reproduktion (Studie 1) und Synchronisation (Studie 2) entwickeln. Das Ziel für komplexe Tonvorstellungsfähigkeiten besteht darin herauszufinden, wie sich die Tonalitäts- und Konsonanzpräferenz entwickeln (Studie 3). Die Studienergebnisse für die Entwicklung komplexer zeitlich-rhythmische Fähigkeiten verweisen darauf, dass 5- bis 8-jährige Kinder und Erwachsene bei einer multisensorischen Vorgabe (auditiv und visuell) durch die Versuchsleitung Rhythmen am genauesten reproduzieren. Dieser Kontexteffekt besteht in der Synchronisation nur bei Kindern. Erwachsene synchronisieren Trommelbewegungen genauer zu einer monosensorischen (auditiven) Darbietung. Die Ergebnisse der Studie zur Entwicklung von komplexen Tonvorstellungsfähigkeiten deuten darauf hin, dass sich die Tonalitätspräferenz (ab 6 Jahren) später entwickelt als die Konsonanzpräferenz (ab 4 Jahren).
Insgesamt zeigen sowohl die Ergebnisse für zeitlich-rhythmische Fähigkeiten als auch für Tonverstellungsfähigkeiten, dass frühe basale musikalische Wahrnehmungsfähigkeiten die Grundlage für die spätere Entwicklung komplexerer musikalischer Fähigkeiten bilden. Die vorliegende Arbeit vertieft somit wesentlich das theoretische Wissen über die Entwicklung musikalischer Fähigkeiten, welche in einem stufenartigen Entwicklungsprozess zu verlaufen scheint. Für diesen langfristige Entwicklungsprozess bilden basale Wahrnehmungsfähigkeiten einen vielversprechenden Ansatz zur Förderung der musikalischen Entwicklung.

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