Relevanz des serologischen Nachweises von Hepatitis-B-Virusgenomen mit der Polymerase-Kettenreaktion bei Schwangeren für das Risiko der perinatalen Virusübertragung
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Zusammenfassung
In Kamerun, einem HBV-Endemiegebiet Zentralafrikas, wurden 109 Mütter und ihre Neugeborenen mittels ELISA (anti-HBc, HBsAg,HBeAg) und PCR (HBV-DNA) auf Marker einer HBV-Infektion untersucht. Obwohl etwa 2/3 der Mütter eine HBV-Infektion durchgemachthatten, die HBsAg-Trägerrate bei 13,7% lag und HBV-DNA bei 23 % der Mütter nachgewiesen wurde, konnte nur eine einzige perinataleInfektion nachgewiesen werden und zwar bei der einzigen Mutter mit positivem HBeAg-Befund. Auch die Säuglingsnachuntersuchungen imAlter von 6 Monaten zeigen, wie mehrere Berichte anderer Autoren, daß es in der untersuchten Region nur selten zu einer perinatalenInfektion kommt (Ndumbe et al. 1989). Hiernach scheinen niedrige HBV-DNA-Titer im Serum der Mutter, die mit Hilfe der PCR jedoch nocherfaßt werden können, nur mit einem sehr geringen Risiko für eine perinatale Infektion des Neugeborenen einherzugehen. EinPCR-Screening auf HBV-DNA ist somit, ganz abgesehen von den hohen Kosten des Verfahrens, für afrikanische Endemiegebiete nichtgeeignet, um Mütter mit hohem Risiko für die Übertragung des Hepatitis B-Virus bei der Geburt eines Kindes zu identifizieren. Die HBV-Subtypisierung mittels multiplex-PCR bzw. DNA-Sequenzierung zeigte in 71% der Fälle den HBV-Genotyp D, was mit demVorherrschen dieses Genotyps in dieser Gegend übereinstimmt (Okamoto et al. 1988). In 6% der Fälle wurde der Genotyp Enachgewiesen. Zudem konnten in 13% bzw. 10% der untersuchten Personen zwei neue Muster in der Multiplex-PCR nachgewiesenwerden, die keine Ähnlichkeit mit den bisher bekannten Subtypen aufweisen.
Detectable by the polymerase chain reaction (PCR) In Cameroon, an endemic HBV area of Central Africa, 109 mothers and their newbornbabies were tested for serological markers of a HBV infection by ELISA (anti-HBc, HbsAg, HbeAg) and by PCR (HBV-DNA). Althoughabout 2/3 of the mothers had suffered a HBV infection, the HbsAg carrier status was 13,7 % and HBV-DNA was detected in 23% , only oneperinatal infection was detected in the case of a single mother being HbeAg positive. The follow up examinations of the siblings at the ageof six months show, like reports of other authors, that in this region perinatal infections occur rarely (Ndumbe et al. 1989). Low viral DNAlevels in the serum of the mothers which are still detectable by polymerase chain reaction seem to correlate with a very low risk for aperinatal infection of the newborn. So, apart from expenditure, a PCR screening method for HBV-DNA is not suitable for African endemicareas to identify mothers at risk for a perinatal HBV transmission. The HBV subtyping by multiplex PCR respectively DNA sequencing showed in 71 % of the cases the HBV genotype D which is inaccordance with the predominance of this genotype in this area (Okamoto et al 1988). In 6 % of the cases genotype E was detected. Inaddition, in 13 % respectively 10 % of the cases new patterns were detected by multiplex PCR which do not show any similarity with knownsubtypes.